Sachsen Luchsweibchen im Ergebirge mit Katzenleukämie infiziert – Einschläferung droht
Die seit Anfang des Jahres im Erzgebirge ausgewilderte Luchspopulation ist womöglich in Gefahr. Ein Tier hat sich mit der sogenannten Katzenleukämie infiziert.
Das Anfang 2024 im Westerzgebirge ausgewilderte Luchsweibchen Alva hat sich mit dem Leukämievirus infiziert. Das teilte am Donnerstag das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) mit. Für den Menschen ist das Feline Leukämievirus, wie die Infektion wissenschaftlich genannt wird, den Angaben zufolge ungefährlich. Bedroht sind lediglich katzenartige Tiere. Laut Landesamt kann das Virus beispielsweise durch Bisse, gegenseitiges Putzen oder bei der Paarung übertragen werden. Die Übertragung auf Hauskatzen sei ebenfalls unwahrscheinlich.
Insgesamt fünf Luchse wurden in diesem Jahr im Westergebirge ausgewildert. Bis 2027 sollen weitere folgen.
Virus schwächt Immunsystem der Luchse
Gefahr droht jedoch für die Luchse selbst, die im Westerzgebirge heimisch werden sollen. Bei einem sogenannten progressiven Verlauf seien infizierte Tiere dem Tod geweiht, weil das Immunsystem immer weiter geschwächt werde. Um herauszufinden, welche Art von Infektion bei Alva vorliegt, soll das Tier gefangen und untersucht werden. Im schlimmsten Fall drohe die Einschläferung.
Insgesamt wurden nach Angaben des Landesamtes seit Januar 2024 fünf Luchse im Westerzgebirge ausgewildert. Mittlerweile sind es jedoch nur noch vier, da Luchs Anton vom Lkw überfahren wurde.
MDR (sth)