Mehrere Trophäen zum Grimme-Preis

Sachsen MDR-Dokumentarfilm über Seenotrettung gewinnt Grimme-Preis

Stand: 06.03.2025 12:20 Uhr

Der MDR-Dokumentarfilm "Einhundertvier" über die Rettung von Geflüchteten im Mittelmeer wird mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet. Wie das Grimme-Institut mitteilt, wird der Film in der Kategorie "Information & Kultur" geehrt. Insgesamt gehen in diesem Jahr 18 Grimme-Preise an Produktionen von öffentlich-rechtlichen Sendern.

Von MDR Kulturdesk

Der MDR gewinnt in diesem Jahr einen Grimme-Preis in der Kategorie "Information & Kultur" für den Dokumentarfilm "Einhundertvier". Das gab das Grimme-Institut bekannt. Der Film von Jonathan Schörnig und Adrian Then zeigt in Echtzeit die Rettung von 104 Geflüchteten aus einem sinkenden Schlauchboot im Mittelmeer und sensibilisiert für die humanitären Herausforderungen auf dieser gefährlichen Fluchtroute. Der Leipziger Regisseur und Kameramann Schörnig freut sich über die Auszeichnung: "Dass dieses Herzensprojekt den Grimme-Preis erhält, macht uns glücklich, denn das Thema ist nach wie vor brisant."

Keyvisual: Dokumentarfilm „Einhundertvier“ von Jonathan Schörnig und Adrian Then zeigt in Echtzeit die dramatische Rettung von 104 Geflüchteten aus einem sinkenden Schlauchboot im Mittelmeer und sensibilisiert für die humanitären Herausforderungen auf dieser gefährlichen Fluchtroute.

Der Dokumentarfilm "Einhundertvier" wurde bereits beim Festival DOK Leipzig ausgezeichnet, nun erhält er einen Grimme-Preis.

Der Dokumentarfilm wurde bereits 2023 bei DOK Leipzig mit der Goldenen Taube im Deutschen Wettbewerb ausgezeichnet und erhielt in den darauffolgenden Jahren weitere Auszeichnungen. Der MDR veröffentlichte "Einhundertvier" im Oktober 2024 erstmals in der ARD Mediathek. Damit qualifizierte sich der Film für die Teilnahme am Grimme-Preis.

Grimme-Auswahl zeigt aktuelle gesellschaftliche Themen

Die Leiterin des Grimme-Instituts, Çiğdem Uzunoğlu, sagte, die ausgezeichneten Produktionen dieses Jahrgangs zeigten, was Fernsehen leisten könne: informieren, reflektieren und immer wieder aufklären. Sie betonte: "Die Preisträgerinnen und Preisträger greifen dabei auf beeindruckende Art und Weise die aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Flucht und Migration auf, das Erstarken des Rechtsextremismus und sexualisierte Gewalt."

Die langjährige Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Spielekultur, Çiğdem Uzunoğlu, übernimmt das Amt zum Jahreswechsel.

Die Leiterin des Grimme-Instituts, Çiğdem Uzunoğlu, betont die gesellschaftliche Relevanz der ausgezeichneten Produktionen.

Die gesellschaftspolitische Relevanz der Grimme-Auswahl wird auch in der Auszeichnung für die besondere Journalistische Leistung deutlich: Diesen Preis erhalten in diesem Jahr Isabell Beer und Isabel Ströh für ihre Recherchen zu sexueller Gewalt für die Filme "StrgF Epic – Pädokriminelle im Stream: So sicher fühlen sich Täter" und "StrgF – Das Vergewaltiger-Netzwerk auf Telegram" (NDR/Funk).

Bereich Fiktion: "Herrhausen" und "Die Zweiflers" geehrt

Im Bereich Fiktion gehen die Grimme-Preise in diesem Jahr erstmals ausschließlich an Serien. Die fünf Auszeichnungen erhalten die Produktionen "Angemessen Angry" (RTL), "Die Zweiflers" (HR), "Festmachen" (NDR), "Herrhausen – der Herr des Geldes" (RBB/SWR/HR) und "Uncivilized" (ZDF).

In der Kategorie Unterhaltung gehen Grimme-Preise an "Die Teddy Teclebrhan Show" (Prime Video), die ursprünglich in der Kategorie Fiktion nominierte Serie "Player of Ibiza" (NDR) und "Kroymann – Ist die noch gut?" (RB/SWR/NDR/WDR). Maren Kroymann erhalte damit ihren mittlerweile vierten Grimme-Preis, hieß es.

Player: audioDas sind die Grimme-Preisträger 2025

Insgesamt werden am 4. April im Marler Theater 18 Grimme-Preise und Sonderpreise verliehen. Der 1964 erstmals vergebene undotierte Grimme-Preis gilt als wichtigster deutscher Fernsehpreis.

Quellen: MDR KULTUR, Grimme-Institut, EPD, KNA
Redaktionelle Bearbeitung: nvm, td