Sachsen "Monty Python`s Spamalot" reizt Lachmuskeln auf der Naturbühne Greifensteine
Für Fans des britischen Humors und des Kultfilms "Die Ritter der Kokusnuss" ist ein Besuch der Naturbühne Greifensteine gerade der perfekte Ausflugstipp. Die Erzgebirgische Theater- und Orchester GmbH führt dort das Broadway-Musical "Monty Python`s Spamalot" auf. MDR SACHSEN war beim Premierenabend dabei.
Die Sonne lacht und taucht die Naturbühne Greifensteine in ihr warmes Licht. Perfekte Voraussetzungen also für den Premierenabend des Musicals "Monty Python's Spamalot", das die Erzgebirgische Theater- und Orchester GmbH in dieser Sommersaison aufführen.
Regisseur Andreas Werth ist begeistert. "So haben wir uns das gewünscht", sagt er über das Wetter. Die Stimmung hinter der Bühne sei gut und positiv angespannt. Für ihn ist es die erste Inszenierung an den Greifensteinen. "Hier gibt es verschiedene Ebenen, die bespielt werden", erzählt er. Und daher müssten nicht nur die Kulissen entsprechend eingesetzt werden, sondern auch für die Schauspieler genug Zeit eingeplant werden, um von A nach B zu kommen.
Regisseur Andreas Werth inszeniert zum ersten Mal ein Stück auf den Greifensteinen.
Regisseur wünscht sich Gänsehautmoment
Die Zuschauer könnten sich auf ein tolles Ensemble aus 24 Darstellerinnen und Darstellern freuen. "Mit schönster Musik, tollstem Gesang und einer Geschichte, die die Zuschauer lange in ihrem Herzen behalten werden", schwärmt Werth. "Wenn sich ein kleiner Gänsehautmoment einstellt, würde ich mir ein bisschen auf die Schulter klopfen und sagen: 'Jetzt hast du deinen Job erledigt.'"
Viele Besucherinnen und Besucher scheinen nicht zum ersten Mal hier zu sein, haben sie doch Decken und Sitzkissen dabei. So auch Joachim Graupner und seine Frau. "Ich war zum ersten Mal mit 14 Jahren hier", erzählt der heute 69-Jährige. "Damals gab es hier regelmäßig Freiluftkino." Inzwischen geht er gern zum Theater auf die Naturbühne, mal mit den Enkeln, mal nur mit seiner Frau.
Joachim Graupner ist schon in seiner Jugend oft an den Greifensteinen gewesen. Damals besuchte er das Freiluftkino.
Sächsischer Dialekt reizt die Lachmuskeln
Pünktlich um 21 Uhr startet das Spektakel auf der Bühne. Die Darsteller geben alles und entführen die Gäste in die skurrile Welt von König Artus und seiner Tafelrunde. Es wird gesungen, getanzt und der teilweise deftige englische Humor scheint den Geschmack des Publikums zu treffen. Besonders laut lachen alle allerdings, als einer der Ritter mit einem dicken sächsischen Dialekt spricht.
Ansonsten bietet das Stück viele bekannte Gags aus dem Kultfilm "Ritter der Kokosnuss". So können sich die Zuschauer über die Ritter von Ni und ihr Verlangen nach einem Gebüsch, das berüchtigte Killerkaninchen und den ängstlichen Sir Robin freuen. Doch auch einige Handlungsstränge, die nicht im Film zu sehen sind, begeistern auf den Greifensteinen.
Elisabeth Markstein (Mitte) bekommt als "Fee aus dem See" viel Applaus von den Zuschauern am Premierenabend.
Der eigentlich aus einem anderen Monty-Python-Film stammende Ohrwurm "Always look on the bright side of life" reizt das Publikum dann sogar spontan zum Mitsingen und pfeifen. Besonders viel Applaus erhält die Fee aus dem See, die sich auch gern mal außerhalb der Handlung mit einem Song auf die Bühne drängelt.
Begeisterung beim Publikum
"Es war ganz große Klasse", sagt Joachim Graupner am Ende des Stücks. Er habe viel gelacht und findet den englischen Humor immer sehr gut. Den Film "Ritter der Kokusnuss" hat er einmal vor vielen Jahren gesehen.
Anders ist das bei Michael Baur, der den Film quasi auswendig kennt. "Es war sehr gut umgesetzt", sagt er. Ihm habe vor allem die Szene am französischen Schloss gefallen, bei der König Artus kreativ von den französischen Wachen beleidigt wird. Seine Frau Linda kann mit den Filmen eigentlich nicht viel anfangen. "Aber das Stück hat mir gut gefallen und es hat viel Spaß gemacht", sagt sie.
Lene, Michael und Linda Baur (v.l.) gehen einmal im Jahr zu einer Vorstellung auf der Naturbühne Greifensteine.
Einzig Tochter Lene ist nicht begeistert. "Ich fand es langweilig", sagt die 15-Jährige. "Es war einfach nicht mein Humor." Aber einmal im Jahr ein Besuch bei einer Theatervorstellung an den Greifensteinen ist bei Familie Baur Pflicht. "Wir wollen den Kindern vermitteln, dass die Kleinkunst ihre Daseinsberechtigung hat", sagt Mutter Linda.
Eric Idle von Monty Python hat das Stück "Monty Python's Spamalot" zusammen mit dem englischen Komponisten John Du Prez geschrieben. 2004 kam es am Broadway raus und wurde mehrfach Tony-prämiert. Später setzte es zu einem bis heute anhaltenden Erfolgslauf über die Musical-Bühnen des alten Europas an. Inhalt: England im Jahre 932 n. Chr. Finsterstes Mittelalter. König Artus, der die tollste Gurkentruppe von Rittern aller Zeiten um sich versammelt hat, bekommt vom lieben Gott höchstpersönlich den Auftrag, sich auf die Suche nach dem Heiligen Gral zu begeben. Und als wäre diese Aufgabe nicht schon schwierig genug, muss sich die illustre Truppe auch noch mit miesem Wetter, frechen Franzosen und üblen Seuchen herumschlagen. So stolpern sie von Abenteuer zu Abenteuer, begegnen dem schwarzen Ritter, einem überaus gefährlichen Kaninchen und dem verzweifelten Herbert – alles gnadenlos durchzogen vom typisch absurden britischen Monty-Python-Humor.
