Sachsen Museum lässt Robert Schumann lebendig werden
Das Robert-Schumann-Haus in Zwickau will seinen Besuchern das Leben des Komponisten noch authentischer präsentieren. Deswegen wird derzeit eine digitale Version von Robert Schumann erstellt, die ab März die Museumsgäste empfangen soll.
Das Robert-Schumann-Haus in Schumanns Geburtshaus am Zwickauer Hauptmarkt will den Musiker wieder zum Leben erwecken - zumindest virtuell. Museumsbesucher sollen ab kommendem Frühjahr einem digitalen Avatar des Komponisten begegnen können. Die Technik, die das möglich macht, heißt "Augmented-Reality".
Um den digitalen Robert Schumann in seinem Geburtszimmer zu erleben, am Schreibtisch sitzend oder an seinem Stehpult, müssen die Besucher eine spezielle Brille aufsetzen. Bei dem historisch anmutenden "Stereoskop" handelt es sich um ein 1850 erfundenes optisches Gerät, um mit beiden Augen räumliche Bilder zu betrachten.
Kombination aus Wirklichkeit und virtueller Realität
Als computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung bietet Augmented Reality eine Kombination von Wirklichkeit und virtueller Realität. Der Museumsbesucher sieht beim Blick durch die Stereoskop-Brille Robert Schumanns Geburtszimmer genau in seinem aktuellen Zustand. Zusätzlich aber sieht er den scheinbar lebendigen Komponisten als einen in seinen Bewegungen durch Zufallsgenerator gesteuerten Avatar.
Bald zieht in die Wohn- und Arbeitsräume Robert Schumanns sein digitaler Doppelgänger ein.
Thomas Synofzik, Leiter des Robert-Schumann-Hauses sagte MDR Sachsen, der Avatar von Schumann sei auf der Grundlage von vier zeitgenössischen Bildern des Komponisten erstellt worden. "Durch diese Bilder können wir jetzt ziemlich genau Robert Schumann von verschiedenen Seiten beleuchten und wissen, wie er ausgesehen hat. Und das wird dann mit diesem Avatar rekonstruiert." Selbst Schumanns Bewegungen und seine Mimik seien anhand von Zeitzeugenberichten nachempfunden worden, so Synofzik.
Der Avatar von Robert Schumann soll die Dauerausstellung über den Komponisten ergänzen. Nach Angaben des Robert-Schumann-Hauses wird dieses digitale Zusatzangebot am März nächsten Jahres für Museumsbesucher zur Verfügung stehen.
MDR (mwa)