Sachsen Nicht ganz dicht: Der Altmarktbrunnen in Plauen wird repariert
Es ist seit knapp 20 Jahren einer der Hingucker auf dem Altmarkt mitten im Zentrum von Plauen: Der König-Albert-Brunnen. Doch die kunstvoll mit Bronzefiguren gestaltete kleine Oase sorgt immer wieder für Ärger, denn der Brunnen ist nicht ganz dicht. Zum wiederholten Mal musste die Anlage jetzt abgeschaltet werden, weil Wasser durch undichte Fugen ausläuft. Warum sind die Probleme so schwer in den Griff zu bekommen?
Ein trockengelegter Brunnen mitten im Sommer: Das wirft bei Vielen, die derzeit über den Plauener Altmarkt schlendern, Fragen auf. "Schön wär's, wenn er auch gehen würde", sagt ein Passant gegenüber MDR SACHSEN. Marcel Übel, Technikchef der Gebäude- und Anlagenverwaltung bei der Stadt Plauen versichert, dass die Reparaturarbeiten am Wasserspiel in vollem Gange sind.
Die Problemfugen
Man habe die problematischen Fugen identifiziert, sagt Übel. Die hätten aber teilweise ihre Tücken. "Da sind letztendlich Haarrisse, die man nicht gleich erkennt. Zum Anfang war alles dicht und über die Zeit ist das auflaufende Wasser immer mehr geworden", so der Technikchef.
Der Knackpunkt ist laut Übel die Konstruktion des flachen Brunnenbeckens. Das sei aus mehreren Stücken zusammengesetzt und verschiebe sich bei Frost im Winter um einige Millimeter. "Die großen Granitteile können sich in alle möglichen Richtungen bewegen. Das macht es schwierig, dass die Fugen tatsächlich halten."
Diese Fugen sind laut Stadtverwaltung das Problem. Der Frost im Winter lässt sie undicht werden.
Fachfirmen haben aufgegeben
Das Problem dauerhaft zu lösen, sei schwierig, gibt Übel zu. Selbst Fachfirmen hätten vor dem undichten Brunnen schon kapituliert und lassen alle die Hände davon, erzählt er. Ein Kollege des stadteigenen Bauhofs habe sich nun der Sache gewidmet, gemeinsam mit einem Steinmetz und dessen Expertise.
Das hat auch einen positiven Nebeneffekt: Die Stadt spart mit der Do-it-yourself-Lösung Kosten. "Es sind wenige Tausend Euro im Jahr, die wir ausgeben", sagt Übel.
Reparatur fast abgeschlossen
Jetzt sind die Reparaturarbeiten am Altmarktbrunnen laut Stadt fast abgeschlossen. Nur in der Brunnenstube - also dort, wo das Wasser aufgefangen und wieder nach oben gepumpt wird - gebe es noch Arbeit. "Unsichtbar für die Bevölkerung müssen wir noch ein, zwei Leitungen verlegen", erklärt der Technikchef. Er hoffe, dass der Brunnen in der kommenden Woche wieder in Betrieb gehen kann. "Ich freue mich drauf", sagt Übel.
Derzeit laufen noch unterirdische Arbeiten. Aber schon in der kommenden Woche soll der Brunnen wieder sprudeln.
Bis zum Winter sollte der Brunnen auf dem Plauener Altmarkt dann wieder problemlos vor sich hinplätschern. Die Stadt rechnet aber nach eigenen Angaben schon jetzt damit, dass sie auch im kommenden Jahr wieder undichte Fugen reparieren muss.
MDR (ben/bes)
