Fahnen mit Meißen-Porzellan Firmenlogo

Sachsen Porzellan-Manufaktur Meissen macht fast vier Millionen Euro Verluste

Stand: 09.10.2024 05:00 Uhr

Die traditionsreiche Porzellan-Manufaktur Meissen macht seit Jahren Verluste. Nach einem Jahr mit besseren Umsätzen ist das Unternehmen 2023 erneut in die roten Zahlen gerutscht.

Von MDR SACHSEN

Die staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen kämpft seit Jahren mit Verlusten. Das steuerfinanzierte Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2023 einen Verlust von 3,9 Millionen Euro zu verzeichnen, teilte die Porzellan-Manufaktur mit. Der Umsatz lag demnach mit 31,2 Millionen Euro vier Prozent unter dem Jahr 2022. Man habe "an den zuletzt positiven Trend und das gute Ergebnis des Vorjahres in einem herausfordernden Geschäftsjahr 2023 nicht anknüpfen" können.

Höhere Kosten, Krieg und fehlende Kundschaft aus Russland und China

Als Gründe nannte das Unternehmen deutlich gestiegene Lohn-und Energiekosten, den Russland-Krieg gegen die Ukraine sowie Nachwirkungen der Corona-Pandemie. Insbesondere ausbleibende Kundschaft aus Russland und China mache dem ältesten europäischen Porzellanhersteller zu schaffen. "Bis heute ist eine Wiederbelebung des wichtigen chinesischen Tourismus nach Deutschland bei einer sehr restriktiven deutschen Visapolitik nur teilweise erfolgt", hieß es.

Die Porzellan-Manufaktur hat nach eigenen Angaben mit einer Reihe von Maßnahmen auf die Entwicklung reagiert. Als Beispiel wurden Investitionen in Photovoltaik, eine Verschlankung des Sortimentes, Anpassungen in der Organisation und eine Stärkung der Vertriebskanäle genannt.

Umbau zum Luxuskonzern scheiterte

Meissen hatte unter Ex-Geschäftsführer Christian Kurtzke 2009 einen Kurswechsel vollzogen. Er wollte die Manufaktur zu einem Luxuskonzern umbauen und ließ auch Schmuck, Kleidung sowie Accessoires herstellen. Das Konzept misslang gründlich. 2014 stand ein Verlust von 19,2 Millionen Euro zu Buche. Auch später musste das Unternehmen bei ambitionierten Zielen Abstriche machen.

In dem 2017 unter dem damaligen CDU-Finanzminister Georg Unland verabschiedeten Zukunftsplan waren Umsätze von rund 50 Millionen Euro in den kommenden Jahren angepeilt worden. Im Jahr 2018 waren es rund 38 Millionen Euro.

MDR (kbe)