Für die Gemeinde Neuhausen im Erzgebirge hat einer ihrer Bewohner ein Tourismusmagnet erschaffen. In seinem Privathaus schuf Jürgen Löschner ein Nussknackermuseum. Nun konnte er den 30. Geburtstag der Sammlung feiern.

Sachsen Privat-Museum mit 7.000 Nussknackern feiert 30. Geburtstag in Neuhausen

Stand: 02.07.2024 12:48 Uhr

Das größte Nussknackermuseum Europas in Neuhausen im Erzgebirge hat am 1. Juli 2024 seinen 30. Geburtstag gefeiert. Und das mitten im Sommer, wo Weihnachten im Kalender noch weit entfernt ist. Zum Gratulieren waren neben den fast 7.000 jungen und alten Knackern aus mehreren Jahrhunderten auch die Geburtstagsgäste und MDR SACHSEN-Reporterin Dany Striese.

Von MDR SACHSEN
  • Die geschnitzten Männel im Neuhausener Nussknackermuseum kommen aus vielen Ländern.
  • In der Sammlung stehen ausgefallene Modelle neben Nussknackern im traditionellen Stil.
  • Für den Tourismus in dem kleinen Ort ist das Museum zu einem Aushängeschild geworden.

Jeder fängt einmal klein an, das gilt auch für ein Nussknackermuseum im Erzgebirgskreis. Dort begann Jürgen Löschner vor 50 Jahren, die buntbemalten Schnitzfiguren zu sammeln. Es wurden so viele, dass er im Jahr 1994 in seinem Heimatort Neuhausen ein Museum eröffnete. Heute stehen dort, verteilt auf 450 Quadratmetern und in drei Etagen, fast 7.000 Nussknacker aus aller Welt. Darunter sind auch Nussknacker-Frauen und Holzfiguren aus Hollywood-Filmen.

Eine eigene Welt für rund 7.000 Nussknacker

Modelle auch aus Indien und den USA

Das Museum sei damals mit einem Bestand von 2.500 Nussknackern gegründet worden, berichtet Löschner MDR SACHSEN. "Der Nussknacker hat mich fasziniert. Er ist eine ganz spezielle Figur im Erzgebirge und wird auch weltweit hergestellt", begründet der frühere Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen sein Lebens-Hobby. "Das Land, das Nüsse hat, hat auch Nussknacker." In dem Museum stehen demnach Figuren aus etwa 30 Ländern wie den USA, Indien, Kuba, Spanien oder Australien.

Der Nussknacker hat mich fasziniert. Er ist eine ganz spezielle Figur im Erzgebirge und wird auch weltweit hergestellt. Jürgen Löschner | Nussnacker-Sammler und Museumsgründer

Traditionelle Nussknacker weiter gefragt

Ausgefallene Modelle sind in der Sammlung ebenso präsent, wie eine nur 4,9 Millimeter große, aus einem Zahnstocher gedrechselte Holzfigur. Löschners Sohn Uwe führt das Museum in der nächsten Generation fort. "Der Nussknacker ist nach wie vor im Trend", ist er sicher. In dem dazugehörigen Museums-Shop seien allerdings die traditionellen Modelle wie König, Förster und Polizist am gefragtesten.

Für die Gemeinde Neuhausen im Erzgebirge hat einer ihrer Bewohner ein Tourismusmagnet erschaffen. In seinem Privathaus schuf Jürgen Löschner ein Nussknackermuseum. Nun konnte er den 30. Geburtstag der Sammlung feiern.

Weibliche Nussknacker finden sich in dem Museum in mehreren Vitrinen.

25.000 Museumsgäste im Jahr

Mittlerweile zählt das familiengeführte Museum nach eigenen Angaben 25.000 Gäste im Jahr. Undine Weise von der Neuhausener Touristinformation sieht in ihm den touristischen Leuchtturm und das Aushängeschild der Gemeinde, wie sie im Gespräch mit MDR SACHSEN sagt.

Für die Gemeinde Neuhausen im Erzgebirge hat einer ihrer Bewohner ein Tourismusmagnet erschaffen. In seinem Privathaus schuf Jürgen Löschner ein Nussknackermuseum. Nun konnte er den 30. Geburtstag der Sammlung feiern

Die riesengroße Nussknackerfigur weist auf das Nussknackermuseum in Neuhausen hin, das vor 30 Jahren aus einer Privatsammlung heraus entstanden ist.

Zudem wachse die internationale Nussknacker-Großfamilie der Löschners ständig, beispielsweise dank Zukäufen auf Flohmärkten. Mitarbeiterin Manja Jähne zufolge fahre sie auch mal zur Nordsee, um sich dort dem Museum angebotene Nussknacker anzuschauen.

MDR (dst/wim)