Sachsen Sachsens neue Verkehrsministerin verlangt neue Prüfnormen für Brücken
Sachsens Verkehrsministerin Kraushaar fordert neue Prüfnormen für Brücken. Anlass sind Schäden an der Carolabrücke. Sanierungen statt Abriss sollen für weitere 19 betroffene Brücken geprüft werden.
Sachsens neue Verkehrsministerin Regina Kraushaar (CDU) hat sich für neue Prüfvorschriften für Brücken ausgesprochen. Anlass sind laut Kraushaar die Erfahrungen mit der Dresdner Carolabrücke, bei der Schäden an Spannstahlstrukturen festgestellt wurden. Die CDU-Politikerin sagte im Gespräch mit dem MDR, es sei notwendig, die bestehenden Normen zu überarbeiten. "Die müssen novelliert werden, weil es ja nicht nur in Sachsen, sondern in ganz Ostdeutschland und vielleicht sogar in anderen Bundesländern solche Spannstahlbrücken gibt", so Kraushaar.
Diverse Brücken in Sachsen - wie hier in Bad Schandau - sind einsturzgefährdet oder stehen unter besonderer Beobachtung. Die neue sächsische Verkehrsministerin will die Prüfvorschriften anpassen. (Archivbild)
Keine Vorwürfe an Vorgänger Dulig
Die Verkehrsministerin betonte, dass die Carolabrücke nach wissenschaftlich anerkannten Vorschriften geprüft worden sei. Dennoch seien Schäden übersehen worden, da es bislang keine Vorschrift gebe, Brücken für Prüfungen zu öffnen. "Insofern kann ich nicht erkennen, dass da etwas schief gelaufen ist", sagte sie und wies Vorwürfe gegen ihren Amtsvorgänger, den SPD-Politiker Martin Dulig, zurück.
Weitere Brücken unter Beobachtung
In Sachsen gibt es laut Kraushaar 19 weitere Brücken, bei denen korrosionsgefährdeter Spannstahl verbaut wurde. Ein Abriss dieser Brücken sei derzeit nicht erforderlich. "Nach gegenwärtigem Stand gibt es nicht die Notwendigkeit, 19 Brücken abzureißen. Wir werden Sanierungen prüfen und uns auch darum kümmern müssen, was die wirtschaftlichste Variante ist." Die Ministerin kündigte an, dazu Gespräche mit dem Bund und den Kommunen zu führen, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.
MDR (ben)