Sachsen Verfahren wegen Zwangsprostitution und Menschenhandel startet in Chemnitz
Vor dem Landgericht Chemnitz muss sich ein 29-jähriger Chinese wegen Menschenhandels verantworten. Er soll unter anderem in Chemnitz, Leipzig und Dresden Frauen erpresst und zur Prostitution gezwungen haben.
Ein 29-jähriger Mann aus China muss sich seit Donnerstag vor dem Landgericht Chemnitz verantworten. Dem Angeklagten wird laut Staatsanwaltschaft Menschenhandel und Zwangsprostitution sowie "gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern" vorgeworfen. Unter falschen Versprechungen sollen Chinesinnen nach Deutschland gebracht und in verschiedene Wohnungsbordelle unter anderem in Chemnitz, Leipzig und Dresden vermittelt worden sein. Der Angeklagte hat vor seiner Verhaftung in Chemnitz gelebt.
Dem 29 Jahre alten Chinesen wird vorgeworfen, Frauen aus China gezwungen zu haben, sich zu prostituieren und das Geld an ihn abzugeben.
Chinesinnen wollten Babysitten oder Job als Haushaltshilfe
Laut Staatsanwaltschaft sollen Mittelsmänner in China Frauen legale Arbeit in Europa, insbesondere in Deutschland angeboten haben. Die Rede war dabei von Hausarbeit, Reinigungsarbeiten oder Tätigkeiten als Babysitterin. Den Frauen wurde laut Anklage 15.000 bis 30.000 Euro als Reisekosten in Rechnung gestellt, die sie durch Prostitution abarbeiten mussten. Die Frauen sollen über entsprechende Erotik-Internetportale angeboten worden sein.
Verfahren voraussichtlich bis kommenden Februar
Dem Angeklagten waren die Ermittler durch mehrere Kontrollen zwischen September 2023 und April 2024 auf die Spur gekommen. Die gefälschten Dokumente für die Frauen sollen über eine spanische Agentur erstellt worden sein.
Das Verfahren wird voraussichtlich an vier weiteren Terminen bis Februar 2025 andauern.
MDR (kav)