Beschäftigte von Volkswagen beteiligen sich im Werk in Zwickau an einem Warnstreik. Bei Europas größtem Autobauer Volkswagen starten am Montag flächendeckende Warnstreiks.

Sachsen Tausende VW-Mitarbeiter bei Warnstreiks in Sachsen

Stand: 02.12.2024 17:07 Uhr

Tausende VW-Mitarbeiter an Sachsens Standorten in Zwickau, Chemnitz und Dresden haben sich am Montag an den Warnstreiks beteiligt. Der Autobauer hat einen massiven Stellenabbau sowie Werksschließungen angekündigt.

Von MDR SACHSEN

In Sachsen haben tausende Beschäftigte von Volkswagen bei Warnstreiks gegen den massiven Sparkurs der Konzernführung protestiert. Allein im Werk Zwickau zählte die Gewerkschaft rund 5.000 Teilnehmer. Sie machten ihrem Unmut mit Trillerpfeifen und Transparenten Luft. In Sprechchören skandierten die VW-Werker Rufe wie "Wir haben die Schnauze voll."

Die VW-Mitarbeiter in Zwickau, Chemnitz und Dresden haben nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall die Werk des Autokonzern zeitweise lahmgelegt. Die Mitarbeiter der Früh- und Normalschicht in Zwickau haben um 9:30 Uhr ihre Arbeit für ihren Warnstreik niedergelegt. Im VW-Motorenwerk in Chemnitz wurde ab 10 Uhr gestreikt, in der Gläsernen Manufaktur in Dresden seit dem Mittag. Laut IG Metall sind die Volkswagenwerker sehr entschlossen, für die Zukunft ihrer Arbeitsplätze zu kämpfen.

Beschäftigte von Volkswagen beteiligen sich im Werk in Zwickau an einem Warnstreik. Bei Europas größtem Autobauer Volkswagen starten am Montag flächendeckende Warnstreiks.

Allein in Zwickau haben laut Gewerkschaft rund 5.000 VW-Beschäftigte sich am Warnstreik beteiligt.

Gestreikt wird nicht nur in Sachsen: Die Industriegewerkschaft Metall hat im Tarifstreit beim VW-Konzern einen flächendeckenden Warnstreik vorgesehen. Laut IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger soll es Ausstände in allen deutschen Werken geben. Bis Dienstagfrüh sind weitere Warnstreiks geplant.

Warnstreik VW Chemnitz

Mitarbeiter von Volkswagen Sachsen in Chemnitz haben am Montag ihre Arbeit niedergelegt. Es geht um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze.

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Volkswagen Sachsen, Uwe Kunstmann, sagte: "Wir fordern eine Zukunftsperspektive für alle deutschen Volkswagenstandorte." Der Vorstand, der weiter an Werkschließungen und Kündigungen festhalte, spiele mit der Angst aller Beschäftigten. "Mit uns ist das nicht zu machen", so Kunstmann. "Wenn es sein muss, war das heute der Anfang eines heißen Winters."

Konzern will Werke schließen

Der kriselnde Autobauer hatte im Oktober einen massiven Stellenabbau angekündigt, mindestens drei deutsche Werke sollen schließen. Laut sächsischem VW-Gesamtbetriebsratschef Uwe Kunstmann ist bislang unklar, welche Werke das sind. "Im Moment ist kein Standort sicher", so Kunstmann. Das gelte auch für die E-Auto-Fabrik in Zwickau mit rund 10.000 Beschäftigten. Und selbst bei einem Fortbestand würde den Plänen zufolge in Zwickau künftig nur noch auf einer statt zwei Fertigungslinien produziert.

MDR (ama/lam)/dpa