Ein Gedenkstein mit der Aufschrift "1914 - 1918 Sie starben für uns." für die gefallenden Soldaten im Ersten Weltkrieg auf dem Friedhof Kleinzschocher

Sachsen Was? Wo? Verwirrung um Statuen-Diebstahl auf Leipziger Friedhof

Stand: 09.07.2024 17:38 Uhr

Polizisten untersuchen einen Metalldiebstahl auf einem Friedhof in Leipzig. Aber nirgendwo scheint etwas zu fehlen. Eine Verwechslung im Polizeibericht macht die Verwirrung bei den Friedhofsverwaltungen perfekt.

Von MDR SACHSEN

Eine Polizeimeldung über den versuchten Diebstahl einer Grabstatue hat bei den Friedhofsverwaltungen in Leipzig große Verwirrung ausgelöst. In dem Bericht hieß es, ein Zeuge habe beobachtet, wie am Freitagnachmittag drei Personen mit einer Sackkarre eine Bronzestatue vom Friedhof im Stadtteil Großzschocher holten.

Der zuständige Verwalter stellt bei einer Nachfrage von MDR SACHSEN klar: Es fehlt keine Skulptur! Derweil hört der Verwalter des Friedhofs Kleinzschocher die Diebstahlmeldung im Radio und fragt beim Großzschocher-Kollegen nach, ob seine Anlage wirklich ebenfalls von Dieben heimgesucht wurde. Die Antwort: Nein, aber dann wurde die Bronzestatue wohl in Kleinzschocher entwendet? Gegenantwort: Nein, hier wurde nur eine Skulptur vom Sockel gehoben und daneben gestellt. Alle fragen sich, wo denn nun eine Grabfigur fehlt.

Blick auf den Friedhof Großzschocher in Leipzig.

Vermeintlicher Tatort: der evangelisch-lutherische Friedhof Leipzig-Großzschocher. (Archivbild)

Tatort im Bericht vertauscht

Die Auflösung gibt der Polizeibericht. Demnach hatten die alarmierten Beamten die gestohlene Skulptur neben einem Transporter mit falschen Kennzeichen entdeckt und sie zurück auf den Friedhof gebracht. Nur spielte sich das Ganze eben in Kleinzschocher und nicht in Großzschocher ab - eine schlichte Namensverwechslung im Polizeibericht. Und keine der Friedhofsverwaltungen wurde über die erfolgreiche "Rückführung" informiert.

So fehlt am Ende nur eines: eine dreiköpfige Gruppe dreister Metalldiebe, die unerkannt entkommen ist. Die Polizei ermittelt deshalb nun gegen Unbekannt wegen Diebstahls und Störung der Totenruhe - auf dem Friedhof in Leipzig-Kleinzschocher.

Ein Gedenkstein dem Friedhof Leipzig-Kleinzschocher

Der tatsächliche Schauplatz des versuchten Diebstahls: der städtische Friedhof Leipzig-Kleinzschocher. (Archivbild)

MDR (stt/dih)