Sachsen Yoga auf dem SUP bei Pirna: "Die Ossis haben die geilsten Ideen!"
Wassersport mal anders. Wenn sich auf dem Birkwitzer Badesee mehrere Leute auf Stand-Up-Paddle-Boards dehnen und biegen, dann ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass gerade Woga gemacht wird - ein Yogakurs auf dem Wasser.
Verblüfft guckten die Leute, als Julia Klesse vor wenigen Jahren hochschwanger mit dickem Bauch am Badesee von Birkwitz stand und sagte: "Das isses. Hier mache ich SUP-Yoga." Und so kam es auch. Jetzt steht die 39-Jährige täglich auf der Veranda des früheren Rettungsschwimmerhäuschens, lässt den Blick über den großen Kiessee schweifen, wo Badegäste auf den bunten Brettern ihrer SUP-Verleihstation gleiten.
Die Woga-SUP-Station ist in das frühere Rettungsschwimmerhäuschen eingezogen.
Die Stand-up-Paddle-Boards sind ein großer Trend und beim Wassersport nicht mehr wegzudenken. Auch Julia Klesse, die in Indien eine Yoga-Ausbildung gemacht hatte, war von den Brettern begeistert. Am süditalienischen Mittelmeer, wo die gebürtige Dresdnerin viele Jahre lebte, nahm sie oft ihr Surfboard mit aufs Wasser. "An einem lauen Tag, als leider kein Wind blies, habe ich überlegt: 'Mmmh, was kann man denn sonst auf so einem Brett tun?' und habe dann einfach ein paar Yoga-Übungen gemacht." Das habe die Leute am Strand beeindruckt: Sofort sei nach einem Kurs gefragt worden.
Wasseryoga auf dem Board
Damit war das Woga geboren - das Wasseryoga. "Die Ossis regieren die Welt. Wir haben einfach die geilsten Ideen", sagt Julia Klesse und lacht. Sie habe für ihre Wasseryogakurse ein Konzept ausgefeilt, passend zum nassen Element. "Wenn, dann könnte man nur in den letzten fünf Minuten ins Wasser fallen", sagt sie. Ansonsten sei Wasseryoga super zum Entspannen und "mega effektiv" für die Tiefenmuskulatur.
Die Ossis regieren die Welt. Wir haben einfach die geilsten Ideen. Julia Klesse | Betreiberin der Woga-SUP-Station in Birkwitz
Wie über Wasser laufen
Seit fünf Jahren lebt Julia Klesse mittlerweile wieder in Deutschland und bringt das SUP-Yoga von Pirna aus unter die Leute. An ihrer Ausleihstation am Birkwitzer See teilt sie sich die Arbeit mit ihrem Geschäftspartner Vadym Grybkov. Das Balancegefühl mache das SUP-fahren so spannend, erklärt der 36-Jährige. Man sehe die Natur und die Wasseroberfläche, so als würde man über das Wasser laufen.
Geschäftspartner Vadym Grybkov und Mitarbeiterin Anastasiia Logvyn helfen bei allen Fragen rund um den SUP-Verleih.
Selbstständig könne man sich die SUP-Boards hier am Badesee ab zwölf Jahren ausleihen, natürlich mit elterlicher Erlaubnis. Für Jüngere brauche es dann die Begleitung von Erwachsenen und natürlich gebe es Schwimmwesten. Altersgrenzen nach oben setze man nicht: "Wir hatten schon Gäste hier, die mit 80 Jahren darauf gestanden oder gesessen haben."
Boards selbst entworfen
Ganz stolz ist Julia Klesse auf ihre Woga-Boards, die gerade vor zwei Wochen am See angekommen sind. Die habe sie selbst entworfen. Das große "W" auf dem Brett gibt mit seinen Linien und Punkten Orientierung für die einzelnen Yoga-Übungen. Ein Schultergurt an der Seite erleichtert des Tragen des Boards zum Wasser, an einer Öse lassen sich Paddel und andere Dinge festmachen.
Bretterleuchten auf dem See
Jetzt im Sommer ist bei der Woga-SUP-Station Hochsaison. Neben dem originären Paddeln im Stehen und dem Woga kann man sich auch in Fitness- und Pilateskursen ausprobieren. Oder man genießt einfach die Abendsonne und die Nacht auf dem Wasser. "Nachts fahren wir mit LED-Leuchten an den SUPs hinaus, ein tolles Erlebnis", sagt Julia Klesse. "Dann ist Fischdisko!"
MDR (ama)
