Pannenhilfe durch den ADAC auf einer Autobahn

Sachsen-Anhalt Pannenhelfer auf A2 tödlich erfasst: Flüchtiger Lkw-Fahrer identifiziert

Stand: 05.11.2024 17:35 Uhr

Nach einem tödlichen Unfall auf der A2 bei Magdeburg ist der mutmaßliche Verursacher identifiziert. Ein Zeuge konnte den entscheidenden Hinweis geben. Gegen den beschuldigten Lkw-Fahrer laufen nun Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung sowie wegen Fahrerflucht.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

Drei Tage nach einem tödlichen Unfall mit Fahrerflucht auf der Autobahn 2 bei Magdeburg ist der gesuchte flüchtige Lkw-Fahrer identifiziert worden. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, hat sich am Montag ein Fuhrparkleiter beim Polizeikommissariat Langenhagen in Niedersachsen gemeldet, nachdem er den Zeugenaufruf im Radio gehört hatte. Er hat den Angaben zufolge einen auf die Beschreibung passenden Lkw in seinem Bestand.

Das Fahrzeug wurde den Angaben zufolge daraufhin untersucht. Ersten Erkenntnissen zufolge passen die Spuren am Lkw zu denen, die am Unfallort gesichert wurden. Gegen den 63 Jahre alten Fahrer werde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung im Straßenverkehr sowie wegen Unfallflucht ermittelt.

Pannenhelfer wurde auf A2 von Lkw tödlich erfasst

Zu dem Unfall war es am Samstagmorgen gekommen. Ein 38 Jahre alter Pannenhelfer wollte am Kreuz Magdeburg ein liegengebliebenes Auto auf seinen Abschleppwagen laden, als ihn der Lastwagen erfasste. Danach soll der identifizierte Lkw-Fahrer weitergefahren sein.

Die beiden Insassen des Pannenautos hätten etwas abseits gestanden und den Unfall zunächst nicht bemerkt. Dann hätten sie den Mann auf der Fahrbahn liegen gesehen, Rettungskräfte alarmiert und mit Erster Hilfe begonnen. Man habe ihn aber nicht mehr retten können.

Warum Mautdaten bei Unfallermittlungen nicht genutzt werden

Nach Recherchen von MDR SACHSEN-ANHALT war es nicht möglich, den Lkw-Fahrer mithilfe des Mauterfassungssystems auf Autobahnen zu ermitteln. Ein Sprecher des Innenministeriums von Sachsen-Anhalt teilte MDR SACHSEN-ANHALT mit, die gesammelten Daten dienten nur der Bezahlung der Maut. Man dürfe diese Angaben nicht zur Aufklärung von Straftaten an die Behörden weiterleiten. Das schreibe das entsprechende Gesetz vor.

Polizei sucht nach blauem Volvo-Lkw

Bei ersten Ermittlungen hatte ein Gutachten der Polizei zufolge ergeben, dass es sich bei dem Lkw um einen blauen Volvo mit Sattelauflieger der Marke "Schmitz" handelte. Unter anderem seien Teile eines Außenspiegels gefunden worden.

MDR (Michel Holzberger, Alisa Sonntag, Marcel Knop-Schieback. Mario Köhne, Max Hensch, Jörg Wunram, Kalina Bunk) | Erstmals veröffentlicht am 02.11.2024