Tino Warnecke bei einem Wettkampf, durchs Wasser laufend

Sachsen-Anhalt Einmal im Leben: Triathlet Tino Warnecke beim legendären Ironman auf Hawaii

Stand: 25.10.2024 16:23 Uhr

Am Wochenende geht Tino Warnecke aus Burg beim legendären Ironman auf Hawaii an den Start. Für den 30-Jährigen ist es das Ziel seiner Träume – seit Jahren bereitet er sich darauf vor! Nach einer Verletzung im Fußball fand er seine Leidenschaft im Triathlon und trainiert seitdem mit unermüdlichem Einsatz. Die Herausforderung ist gewaltig: 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und ein Marathon über rund 42 Kilometer stehen auf dem Programm.

Von Denise Krebs, MDR SACHSEN-ANHALT

"Man fühlt sich danach auch wie ein kleiner Superman", erzählt Triathlet Tino Warnecke, wenn er um 5:30 Uhr zur ersten Trainingseinheit aufbricht. Vor acht Jahren wurde die Leidenschaft für Triathlon in dem Burger entfacht.

Damals im Jahr 2016 gewinnt Olympiasieger Jan Frodeno gerade zum zweiten Mal den legendären Ironman auf Hawaii. Dieses Rennen verfolgt Tino Warnecke im Fernsehen – genau da wird in seinem Kopf die Idee geboren, dort auch mal starten zu wollen.

Tino Warnecke bei Trainingslauf

Am frühen Morgen beginnt für Tino Warnecke das Training auf Hawaii.

Vom Fußballfeld zum Ironman

Doch so ganz freiwillig war diese Entscheidung nicht, wie Tino Warnecke berichtet. "Ich habe in Burg Fußball gespielt, das auch sehr leidenschaftlich. Hierbei habe ich mir das Kreuzband gerissen. Dies passierte vier Jahre später erneut. Daraufhin habe ich mir gedacht, ich muss was anderes machen."

Man fühlt sich danach auch wie ein kleiner Superman. Tino Warnecke, Triathlet |

Eigentlich ist der Sport für den 30-Jährigen nur so etwas wie ein Hobby, denn 40 Stunden pro Woche arbeitet er in Hannover als Projektmanager bei einem Unternehmen für Bürobedarf. Die verbleibende Freizeit widmet er dem Sport. "Montag und Freitag sind für gewöhnlich Ruhetage, da schwimme ich nur und mache eine kleine Krafteinheit", erzählt er so nebenbei. Pro Jahr schwimmt Tino Warnecke etwa 550 Kilometer, fährt über 10.500 Kilometer mit dem Rad und läuft dann noch gut 1.800 Kilometer – was unglaubliche 42 Marathons im Jahr bedeutet.

Tino Warnecke kämpft um Weltmeisterschaft

Aus dem Hobby wurde mehr

"Nur ein Hobby", das würden viele Freizeitsportler wohl anders sehen. Für Tino Warnecke ist dieses Pensum ein Muss, um es zur härtesten und anstrengendsten Sportveranstaltung der Welt zu schaffen. "Acht Jahre sind eine lange Zeit. Jedes Jahr wurde es etwas mehr." Vor zwei Jahren haben er dann sein Training professioneller gestaltet und einen Trainer dazugezogen, so Warnecke. "Generell habe ich keine Trainingseinheit ausgelassen", berichtet er stolz.

Tino Warnecke beim Training auf Hawaii auf dem Rad

Auf dem Rad legt der Triathlet jährlich über 10.000 Kilometer zurück.

Bei dieser enormen Doppelbelastung von Beruf und Sport erhält er Unterstützung von seiner ganzen Familie. Das gebe ihm Kraft, erzählt er mit einem Lächeln. Für Mama Bärbel ist das eine Selbstverständlichkeit. Schließlich war sie es, die ihren Sohn früher immer zum Schwimmtraining gebracht hat.

Die Liebe zum Laufsport aber brachte ihm Vater Wolfgang bei. Logisch, dass fast die ganze Familie mit nach Hawaii gekommen ist. "Schon vor Jahren habe ich zu meinem Sohn gesagt: Junge, wenn du das nur irgendwie schaffst, dann sind wir dabei. Und jetzt sind wir dabei. Und darauf freue ich mich", strahlt die Mutter über beide Ohren.

Sonnenuntergang auf Hawaii

Extremsport unter Palmen: Wo andere Urlaub machen, stellt sich Tino Warnecke dem ältesten Triathlon-Rennen der Welt.

Faszination Ironman auf Hawaii

Mittlerweile sind Tino und ein großer Teil seiner Familie auf Hawaii angekommen. Neben der Klimaanpassung steht nur noch lockeres Training und ein Schwimmtest im Pazifik auf dem Trainingsplan. Schließlich will er am Samstag – um 6:30 Uhr Ortszeit – fit und ausgeruht sein.
Bei bestem Wetter um die 30 Grad und unter Palmen dürfte es ihm nicht ganz so leicht fallen, den Fokus auf das Rennen zu legen.

Tino Warnecke bei einem Wettkampf, durchs Wasser laufend

Auch ein Schwimmtest im pazifischen Ozean stehen auf dem Trainingsplan von Tino Warnecke.

"Ich glaube, den höchsten Puls habe ich vor dem Rennen. Ich bin immer sehr, sehr aufgeregt, denn Schwimmen ist immer eine große Unbekannte. Auf dem Fahrrad sind es die ersten 10 Kilometer: Da läuft in meinem Kopf ein Check-up. Okay, es ist alles in Ordnung", schildert Warnecke. "Und wenn es am Ende zum Marathon geht, ist man im Tunnel und nur noch im Kampf gegen sich selbst."

Ein Kampf, der letztlich Stunden dauern wird. Sein Ziel: Ankommen und den Zielstrich des ältesten Triathlon-Rennens der Welt erreichen. Und sicher fühlt er sich dann eher wie ein großer Superman.

MDR (tis)