Sturmtief Ylenia fegt über Ostsachsen: VW-Fahrer erkennt umgestürzten Baum zu spät

Sachsen-Anhalt Schwere Gewitter bleiben weitgehend aus – Schäden in Mansfeld-Südharz

Stand: 30.06.2024 14:14 Uhr

Für die Nacht von Samstag auf Sonntag hatte der Deutsche Wetterdienst vor heftigen Sturmböen, Hagel und extremem Starkregen gewarnt. Starke Gewitter blieben jedoch für weite Teile Sachsen-Anhalts aus. Lediglich in den Landkreisen Mansfeld-Südharz und Stendal mussten die Feuerwehren häufiger ausrücken – meist wegen umgestürzter Bäume und vollgelaufener Keller. Vor allem in Mansfeld-Südharz hatte die Feuerwehr auch vormittags noch gut zu tun.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

In Sachsen-Anhalt haben schwere Gewitter am Samstagabend, in der Nacht und am Sonntagmorgen vor allem im Landkreis Mansfeld-Südharz für Schäden gesorgt. Wie die Leitstelle MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, wurden bis zum Vormittag rund 30 wetterbedingte Einsätze registriert. Zeitweise war von 50 Einsätzen die Rede gewesen. Meist ging es um umgestürzte Bäume oder vollgelaufene Keller.

Lawine aus Geröll in Sandersleben bei Hettstedt

Betroffen war demnach insbesondere der Bereich Hettstedt. Dort sei das Dach eines Industriegebäudes abgedeckt worden. Im Nachbarort Sandersleben sei eine Lawine aus Geröll in den Ort gerutscht. Die Feuerwehr musste dort mehrere Straßen freiräumen, hieß es von der Leitstelle. Verletzte hat es den Angaben zufolge nicht gegeben. Inzwischen habe die Lage sich beruhigt, hieß es am Mittag.

Tiefhängende Wolken und Starkregen

In der Nacht zum Sonntag gab es Unwetter im Süden und im Norden von Sachsen-Anhalt. (Symbolbild)

2.000 Haushalte im Südharz für mehrere Stunden ohne Strom

In der Gemeinde Südharz fiel außerdem zeitweise der Strom aus. Knapp 2.000 Haushalte waren mehrere Stunden betroffen. Während es in den anderen Regionen kaum wetterbedingte Einsätze gab, musste die Feuerwehr nur noch in der Altmark häufiger ausrücken. In Havelberg fuhr beispielsweise ein Auto in einen umgestützten Baum. Der Fahrer wurde leicht verletzt. In Osterburg im Landkreis Stendal schlug der Blitz in ein Mehrfamilienhaus ein – größere Schäden gab es aber laut Feuerwehr nicht.

Warnungen für sieben Landkreise

Der Deutsche Wetterdienst hatte vorab eine Warnung herausgegeben. Demnach waren Sturmböen, Hagel und Starkregen in den Landkreisen Harz, Mansfeld-Südharz, Saalekreis, Burgenlandkreis, Altmarkkreis Salzwedel, in der Börde und im Kreis Stendal möglich. Der DWD warnte vor einem deutlich erhöhten Gefahrenpotenzial.

Donnerstagabend: Mann vom Blitz getroffen

In den vergangenen Tagen war es in Sachsen-Anhalt immer wieder zu schweren Gewittern gekommen. Am Donnerstagabend hatten die Unwetter vor allem im nördlichen Landesteil zu Schäden geführt.

In der Nähe von Lostau im Jerichower Land waren mehrere Bäume auf eine Autobahn gestürzt, ein weiterer Baum war auf eine Oberleitung gestürzt und hatte das Kabel gekappt. In der Gemeinde Elbe-Parey war zudem ein Mann vom Blitz getroffen worden und hatte sich nach ersten Angaben leichte Verletzungen zugezogen.

Auch im Süden und im Westen Sachsen-Anhalts war es zu Blitzschlägen, überfluteten Straßen, vollgelaufenen Kellern und umgestürzten Bäumen gekommen.

MDR (Marvin Kalies, David Wünschel, Michael Rosebrock, Luise Kotulla) | Zuerst veröffentlicht am 29. Juni 2024