Sachsen-Anhalt Ersatz für gestohlene Stolpersteine wieder eingesetzt
Anfang Oktober haben Unbekannte in Halle Stolpersteine gestohlen. Inzwischen sind die neu angefertigten Gedenksteinen in der Landsberger Straße verlegt worden. Einen ähnlichen Fall gab es auch in Zeitz.
Zwei Wochen früher als geplant sind die gestohlenen Stolpersteine in der Landsberger Straße in Halle durch neue ersetzt worden. Der Verein "Zeit-Geschichte(n)" aus Halle hat sie eingesetzt. Die Patenschaften für die neuen Steine haben die Oberbürgermeister-Kandidaten Egbert Geier (SPD), Kerstin Godenrath (CDU) und Dr. Alexander Vogt (parteilos) und Professoren der Universität übernommen. Zuvor hieß es, die Steine sollen erst am 12. November wieder eingesetzt werden.
Die Stolpersteine in der Landsberger Straße in Halle erinnern an Familie Brilling.
Stolpersteine kurz vor dem Jahrestag des Halle-Attentats gestohlen
Anne Kupke-Neidhardt vom Verein "Zeit-Geschichte(n)" erklärte MDR SACHSEN-ANHALT, es sei sehr wichtig gewesen, die Stolpersteine schnell zu ersetzen. Sie waren kurz vor dem fünften Jahrestag des antisemitischen Anschlags auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober gestohlen worden. Bis jetzt ist unbekannt, wer dafür verantwortlich ist. Der Staatsschutz ermittelt.
Steine erinnern an Oper des Nationalsozialismus
Gestohlen wurden die fünf Steine, die an die Familie Brilling erinnern, so der Verein. Die Stolpersteine erinnern an die Opfer der NS-Diktatur vor deren ehemaligen Wohnhäusern in Halle. Einige der Familienmitglieder wurden während des Zweiten Weltkriegs in Auschwitz ermordet.
Insgesamt gibt es in Halle 289 Stolpersteine. Nach Angaben des Vereins "Zeit-Geschichte(n)" sollen es aber noch in diesem Jahr mehr werden.
Die Lücke, die die gestohlenen Stolpersteine hinterließen, war vorübergehend geschlossen worden. (Archivbild)
Weiterer Vorfall in Zeitz
Auch in Zeitz im Burgenlandkreis waren Stolpersteine entwendet worden. Für deren Ersatz wurden bereits mehr als 50.000 Euro gespendet. Sie sollen Anfang Dezember neu verlegt werden. Auch hier ermittelt der Staatsschutz.
MDR (Michael Rosebrock, Dirk Jacobs, Lukas Mauri, Hanna Kerwin) | erstmals veröffentlicht am 28. Oktober 2024