Ein Mann vom Kampfmittelbeseitigungsdienst mit einem Zünder in der Hand vor einer alten Bombe

Sachsen-Anhalt Weltkriegsbombe bei Krumpa erfolgreich entschärft

Stand: 10.07.2024 11:27 Uhr

Bei Krumpa ist am Mittwochvormittag eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Zuvor mussten Bewohner des Braunsbedraer Ortsteils ihre Wohnungen verlassen. Von den Evakuierungen waren rund 300 Menschen betroffen.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

Nahe des Braunsbedraer Ortsteils Krumpa (Saalekreis) ist am Mittwochvormittag eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Wie der Landkreis mitteilte, verlief die Aktion erfolgreich. Die Evakuierung sei aufgehoben, das gesperrte Gebiet könne wieder betreten werden. Im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT ergänzte der Kreis auf Nachfrage, dass die für 10 Uhr vorgesehene Entschärfung wegen eines herannahenden Unwetters leicht vorgezogen wurde.

Die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe amerikanischer Bauart war den Angaben zufolge bei einer planmäßigen Suche vor geplanten Bauarbeiten für eine Photovoltaikanlage auf einem Feld gefunden worden.

Zahlreiche Straßen waren von Räumung betroffen

Betroffen von den Sperrungen waren alle Grundstücke auf der Friedhofsseite in Krumpa. Die Polizei hatte den Bereich am Morgen gesperrt und gesichert. Insgesamt 100 Beamte waren dafür im Einsatz, zudem Kräfte der Feuerwehr. Eine Kita blieb wegen der Entschärfung am Mittwoch geschlossen. 

Als Notunterkunft konnte die Sporthalle in der Wallstraße genutzt werden. Nach Angaben des Landkreises mussten insgesamt rund 300 Menschen ihr Zuhause vorübergehend verlassen.

Immer wieder Bombenfunde im Saalekreis

Im Saalekreis und auch am südlichen Stadtrand von Halle werden immer wieder Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Diese sollten vor gut 80 Jahren die Chemiewerke in Leuna und Schkopau treffen. Auch in Braunsbedra und seinem Ortsteil Krumpa werden immer wieder Fliegerbomben entdeckt.

Auch im März war im Krumpa bereits eine Fliegerbombe entschärft worden. Braunsbedras Bürgermeister Steffen Schmitz (CDU) sagte MDR SACHSEN-ANHALT damals, man wisse, dass in seiner Stadt zu Kriegszeiten Benzinproduktion stattgefunden habe und diese intensiv bombardiert wurde.

Größter Blindgänger im Jahr 1997 entschärft

Im März 1997 mussten alle 7.000 Einwohner der Stadt in Sicherheit gebracht werden, um eine fünf Zentner schwere Bombe sowie eine 1.500 Kilogramm schwere Luftmine zu entschärfen – den bis dahin größten in Sachsen-Anhalt gefundenen Blindgänger seiner Art.

dpa, MDR (Oliver Leiste, Kalina Bunk)