Eine Haltestelle mit einem Säurebild davor

Sachsen-Anhalt Nach Säureattacken auf Haltestellen in Halle: Reparatur erst nach Silvester

Stand: 13.12.2024 12:00 Uhr

In den vergangenen Wochen haben Unbekannte zehn Straßenbahnhaltestellen in Halle mit giftiger Säure beschädigt. Das Problem: Um die Haltestellen zu reparieren, werden Glasplatten benötigt, von denen es aktuell zu wenige gibt. Auch Silvester spielt eine Rolle bei der Planung.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

Nach den Säureattacken wird sich die Reparatur mehrerer Straßenbahnhaltestellen in Halle hinziehen. Leider seien nicht alle benötigten Glasplatten in ausreichender Menge auf Lager, sagte eine Sprecherin der Stadtwerke Halle am Donnerstag MDR SACHSEN-ANHALT.

In den vergangenen drei Wochen hatten Unbekannte im Süden der Stadt immer wieder die Glasscheiben von Haltestellen mit hochgiftigem Graffiti besprüht. Insgesamt zehn Stationen waren nach Angaben von Polizei und Feuerwehr betroffen und wurden zeitweise gesperrt. Der Schaden belaufe sich auf 25.000 Euro, so die Polizei am Montag. Sie ermittle weiter nach den Verursachern.

Entdeckt bei Routinekontrollen – keine Reparatur vor Silvester

Bei Routinekontrollen hatten Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe Halleschen Verkehrs-AG (Havag) die Schäden entdeckt. Wegen Silvester und dem zum Jahreswechsel befürchteten Vandalismus werde man neue Glasscheiben erst im nächsten Jahr einsetzen, hieß es von den Stadtwerken weiter.

Graffiti mit ätzender Substanz auch in anderen Städten entdeckt

An den Haltestellen waren mittels einer Säure Schriftzüge aufgemalt worden, die sich oberflächlich in das Glas geätzt hatten. Bei den Schriftzügen handelte es sich laut Polizei um übliche Graffiti und nicht um spezielle oder leicht lesbare Aussagen. Die Berufsfeuerwehr sprach von einer "hochgiftigen Substanz". Ähnliche Vorfälle habe es aber schon in anderen Städten in Deutschland gegeben, unter anderem in Leipzig.

MDR (Alisa Sonntag, Dennis Blatt, Paula Kautz, Susanne Liermann, Fabienne von der Eltz, Tatiana Gropius, Johanna Daher) | Erstmals veröffentlicht am 08.12.2024