![Johanniter-Krankenhaus Stendal | MDR/Lydia Zahn Johanniter-Krankenhaus Stendal](https://images.tagesschau.de/image/d72513a5-f6f7-4326-8fed-2f78d9a51775/AAABlIL_dbA/AAABkZLrr6A/original/mdr-johanniter-krankenhaus-stendal-100.jpg?overlay=6b5fb0e9-2fd5-46e5-a122-d644da62cbf6&overlayModificationDate=AAABjb0qB-4)
Sachsen-Anhalt Kliniken in Stendal und Magdeburg wollen kooperieren
Damit Patienten im Norden Sachsen-Anhalts bei Herz-Notfällen besser und schneller behandelt werden können, wollen das Johanniter-Krankenhaus Stendal und die Uniklinik in Magdeburg ab sofort zusammenarbeiten. Durch die Zusammenarbeit sollen Stärken vereint und Abläufe effizienter gestaltet werden. Vor allem die Region Stendal soll profitieren.
- Auf der Kliniklandschaft Sachsen-Anhalts lastet ein enormer Kostendruck.
- Das Land arbeitet nun daran, wie das System effizienter gemacht werden kann, ohne Standorte zu schließen.
- Das Johanniter-Krankenhaus Stendal und die Universitätsklinik Magdeburg haben hier bereits Fakten geschaffen und eine langfristige Zusammenarbeit beschlossen.
Das Johanniter-Krankenhaus Stendal und die Universitätsklinik Magdeburg arbeiten jetzt zusammen. Das teilten beide Krankenhäuser mit. Ziel sei es, die medizinische Versorgung langfristig zu sichern.
Dafür wollen sich die Häuser nach eigenen Angaben vernetzten und Abläufe optimieren. Vor allem Patienten mit Herzleiden sollen davon profitieren. Notfälle können demnach künftig schneller behandelt und operiert werden. Der Stendaler Chef der Kardiologie, Michael Gross, sprach vom "größten Akut- und Schwerpunktkrankenhaus im nördlichen Sachsen-Anhalt". Damit profitierten vor allem die Menschen in der Region. Die nun geschlossene Vereinbarung sieht eine generelle Vernetzung von Krankenhäusern mit unterschiedlichen Versorgungsschwerpunkten vor. Eine ähnliche Kooperation gibt es bereits zwischen Uniklinik und den Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg.
![Die Uniklinik Magdeburg setzt ihre strategischen Kooperationen fort. (Archivbild) | picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Klaus-Dietmar Gabbert Uniklinikum Magdeburg](https://images.tagesschau.de/image/e996448a-e765-4ea4-99b6-0aedbc091e3d/AAABlIL_eEw/AAABkZLlUbs/16x9-960/mdr-uniklinikum-magdeburg-100.jpg)
Die Uniklinik Magdeburg setzt ihre strategischen Kooperationen fort. (Archivbild)
Kostendruck auf Sachsen-Anhalts Kliniklandschaft
Den Krankenhäusern in Sachsen-Anhalt stehen für die Patientenbehandlung in diesem Jahr rund 82,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr zur Verfügung. Trotzdem ist der Verband der kommunalen und landeseigenen Krankenhäuser (VKLK) skeptisch, dass das Geld reichen wird. Auch die Krankenhausgesellschaft des Landes sieht enorme wirtschaftliche Herausforderungen. Demnach ist die Situation der Kliniken in Sachsen-Anhalt so dramatisch wie noch nie, so eine bundesweite Befragung aus dem Dezember. Personal- und Sachkosten wirkten sich massiv auf die Liquidität der Häuser aus, so die Krankenhausgesellschaft.
![Mehr Spezialisierung der Kliniken: Das ist einer der Punkte von Lauterbachs Krankenhausreform. (Archiv) | picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, spricht während der 1049. Plenarsitzung des Bundesrates. Thema ist unter anderem die Krankenhausreform.](https://images.tagesschau.de/image/57f2598a-ebaf-4a40-b9b5-e147d2f39b79/AAABlIL_e_4/AAABkZLngyM/1x1-256/mdr-mehr-spezialisierung-der-kliniken-das-ist-einer-der-punkte-von-lauterbachs-krankenhausreform-archiv-100.jpg)
Klinikreform in Sachsen-Anhalt kommt nur langsam voran
Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) kündigte an, weiter mit den Kliniken im Land über Spezialisierungen zu sprechen. Nach ihren Worten soll der Krankenhausplan im vierten Quartal 2026 stehen. "Ziel ist, keinen Standort zu verlieren", so die Ministerin. Ein vorläufiger Plan soll bereits im Herbst 2025 stehen.
Der Verband der kommunalen und landeseigenen Krankenhäuser Sachsen-Anhalts kritisiert das langsame Vorankommen bei der Reform im Land. Die Kliniken hätten mehrfach Gespräche angeboten, passiert sei gefühlt nichts. Mitte Januar hatte auch die FDP-Landtagsfraktion mehr Tempo gefordert. Sie verwies darauf, dass ein Gutachten zur Zukunft der Krankenhauslandschaft in Sachsen-Anhalt bereits seit zwei Jahren vorliege. Danach könnten bis 2035 in Sachsen-Anhalt bis zu 4.000 Betten abgebaut werden. Grimm-Benne konterte, dass sie am Koalitionsvertrag festhalte, wonach über Schließungen nicht diskutiert werde.
dpa, MDR (Lukas Mauri, Norma Düsekow, André Plaul)