
Sachsen-Anhalt Magdeburg: 13. Telemann-Wettbewerb zieht Virtuosen aus aller Welt an
Vom 21. bis 30. März 2025 findet der 13. Internationale Telemann-Wettbewerb in Magdeburg statt. Erstmals wird er in zwei Kategorien ausgetragen: historische Streichinstrumente sowie Kammermusik-Ensembles. 34 Solistinnen und Solisten und 12 Ensembles wetteifern um die begehrten Preise. In der Jury sitzt in diesem Jahr auch die vielfach ausgezeichnete Blockflötistin Dorothee Oberlinger. Alle Vorspiele des Wettbewerbs sind öffentlich.
- Bei der 13. Ausgabe des Telemann-Wettbewerbs sitzt die vielfach ausgezeichnete Musikerin Dorothee Oberlinger in der Jury.
- Neu in diesem Jahr ist, dass Solisten historischer Streichinstrumente gegen Kammermusik-Ensembles antreten.
- Der Wettbewerb ist ein Karriere-Sprungbrett und das Publikum ist hautnahb dabei: Die Vorspiele sind öffentlich.
Der internationale Telemann-Wettbewerb ist ein Wettbewerb für historische Streichinstrumente und Kammermusik-Ensembles. Die 13. Ausgabe findet vom 21. bis 30. März 2025 in Magdeburg statt, in der Geburtsstadt des berühmten Barockkomponisten Georg Philipp Telemann. Insgesamt haben sich 102 Musikerinnen und Musiker aus 29 Ländern angemeldet. Zu der internationalen Jury gehört in diesem Jahr auch Dorothee Oberlinger. Die vielfach ausgezeichnete Blockflötistin und Dirigentin ist eine der international prägenden Persönlichkeiten im Bereich der Alten Musik. Sie lobt den Wettbewerb bei MDR KULTUR in den höchsten Tönen: "Die große Teilnahme-Lust zeigt schon, dass der Wettbewerb sehr bekannt ist und auch sehr wichtig."

Dorothee Oberlinger, vielfach ausgezeichnete Blockflötistin und Dirigentin, widmet sich der historischen Aufführungspraxis.
Solisten spielen historische Musikinstrumente
Das Besondere in diesem Jahr: Der Wettbewerb wird in gleich zwei Kategorien durchgeführt, erklärt Carsten Lange, Leiter des Telemann Zentrums. Neben 34 Solisten für historische Streichinstrumente wie der Barockvioline und der Viola da gamba treten 12 Kammermusik-Ensembles an. Das sei besonders reizvoll, da Telemann der Kammermusik-Komponist des 18. Jahrhunderts par Excellence sei und viele Telemann-Werke für verschiedenste Besetzungen überliefert seien. Da sich manche Ensembles nur für die Teilnahme am Wettbewerb gründeten, sei es mitunter ein großer Aufwand, das verlangte Repertoire vorzubereiten. Die neue Kombination der zwei Kategorien solle deshalb mehr Anreiz bieten.
Die große Teilnahme-Lust zeigt schon, dass der Wettbewerb sehr bekannt ist und auch sehr wichtig. Dorothee Oberlinger, Musikerin und Jurorin |
Die hohe Schule der Kammermusik-Ensembles
Man wolle die jungen Musiker zum Zusammenspiel motivieren, fasst Oberlinger zusammen. Die Musikerin widmet sich überwiegend der historischen Aufführungspraxis und hat 2002 das Ensemble "1700" gegründet. "Kammermusik ist der Dialog, das Zusammenspielen, sich aufeinander einstellen", betont sie. Das Zuhören und Finden zu einer gemeinsamen Interpretation müsse man lernen. Es gehe darum, sich auch mal zurücknehmen zu können sowie im richtigen Moment wieder seine Impulse einzubringen. Mit einem Ensemble einen eigenen Stil oder Ansatz zu finden, sei hohe Kunst.

Mit über 3.600 verzeichneten Werken ist Georg Philipp Telemann einer der produktivsten Komponisten der Musikgeschichte.
Telemann einer der produktivsten Komponisten des Barock
Mit über 3.600 verzeichneten Werken ist Georg Philipp Telemann einer der produktivsten Komponisten der Musikgeschichte. Dabei komponierte er für etliche Instrumente, die er fast alle selbst gespielt hat. "Die Musik ist jedem Instrument und seiner Idiomatik auf den Leib geschneidert", führt Oberlinger aus. Dabei vereine der Komponist viele Stile: "das charmant-tänzerische Französische, das theatralische Italienische, das osteuropäische Element oder das Volkstümliche". Und das "macht einfach Spaß zu spielen", erfordere aber auch hohe Virtuosität und Arbeit.
Kammermusik ist der Dialog, das Zusammenspielen, sich aufeinander einstellen. Dorothee Oberlinger, Musikerin und Jurorin |
Der Wettbewerb als Karriere-Sprungbrett
Der Aufwand zur Vorbereitung des Wettbewerbs lohne unbedingt, findet Oberlinger. Es winke am Ende nicht nur ein Preisgeld von bis zu 7.500 Euro, vor allem sei der renommierte Telemann-Wettbewerb ein Karriere-Sprungbrett: "Es ist aber auch toll, nach Magdeburg zu kommen, auch andere Leute zu hören, sich zu messen." Anerkennung von der hochkarätigen Jury zu bekommen, das bedeute etwas.

Die öffentlichen Wettbewerbsrunden finden im Schinkelsaal des Gesellschaftshauses in Magdeburg statt.
Und weil die Wettbewerbskonzerte alle öffentlich sind, können Besucherinnen und Besucher dabei sein. Jeder Vortrag ist wie ein kleines Konzert. Und ganz besonders: Die Preisträger dürfen am Ende neben dem Leipziger Barockorchester auf der Bühne stehen.
Informationen zum Telemann-Wettbewerb (zum Aufklappen)
Die öffentliche Wettbewerbsrunden finden, jeweils 11 Uhr, im Gesellschaftshaus Magdeburg statt.
Kategorie historische Streichinstrumente:
1. Runde: 22.–24. März 2025
2. Runde: 26.–27. März 2025
3. Runde (Finale): 29. März 2025
Kategorie Kammermusik-Ensembles:
Die 1. Runde in der Kategorie fand bereits im Vorfeld statt.
2. Runde: 25. März 2025
3. Runde (Finale): 28. März 2025
Preisverleihung und Abschlusskonzert:
30. März 2025, 11 Uhr
Tickets:
Karten für die Wettbewerbsrunden sind nur vor Ort erhältlich. Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Zentrums für Telemann-Pflege und -Forschung.
MDR KLASSIK begleitet den Telemann-Wettbewerb im Programm und zeichnet das Abschlusskonzert auf, das am 4. April um 20 Uhr gesendet wird.
Quelle: MDR KULTUR (Sandra Meyer)
Redaktionelle Bearbeitung: jb, tis