Strand am Concordia-See

Sachsen-Anhalt Teile des Concordiasees bleiben weitere 20 Jahre gesperrt

Stand: 18.07.2024 05:01 Uhr

15 Jahre ist der Erdrutsch in Nachterstedt am Concordiasee her. Nachdem Häuser abgestürzt und drei Menschen ums Leben kamen, wurde der See gesperrt und eine Flutung des ehemaligen Tagebaus gestoppt. Es soll bis zum Jahr 2045 dauern, bis der See freigegeben wird.

Von MDR SACHSEN-ANHALT

Der Großteil des Ufers am Concordiasee bleibt für weitere 20 Jahre Sperrgebiet. Das sagte Uwe Steinhuber, Sprecher der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), MDR SACHSEN-ANHALT anlässlich des 15. Jahrestages des Erdrutsches. Zwar sei in den vergangenen Jahren seit dem Unglück bereits viel passiert.

Aber: "Ziel ist es aus heutiger Sicht, es in nochmal 20 Jahren geschafft zu haben", so Steinhuber. "Im Jahr 2045 gehen wir davon aus, dass wir den Zielwasserstand von 103 Metern erreicht haben werden." So lange bleibt ein Großteil des Ufers aller Voraussicht nach gesperrt.

Teile des Sees bis 2045 gesperrt

Am 18. Juli 2009 – vor 15 Jahren – rutschten etwa 4,5 Millionen Kubikmeter Erdreich in den Concordiasee bei Nachterstedt. Drei Menschen verloren ihr Leben. Aus Angst vor weiteren Rutschungen durften die Anwohner ihre Häuser nicht mehr betreten. Sie wurden von der LMBV entschädigt. Seitdem wird versucht das Seeufer zu sichern.

Nach so langer Zeit ist ein Teil des Sees immer noch Sperrgebiet und die Arbeit, die in den vergangenen Jahren in den See gesteckt wurden, nur zu vermuten, wie LMBV-Sprecher Steinhuber bei einem Ortsbesuch sagte: "Vor uns sehen wir das Bett des ehemaligen Rutschungskessels. Hier ist sehr viel Arbeit reingesteckt worden, um ein sicheres Böschungssystem zu gestalten."

Momentan ruht der Baubetrieb an der Unglücksböschung allerdings. Weitere Sanierungsschritte werden geplant.

Flutung ab 2029 geplant

Die Flutung des Sees an dieser Stelle soll Mitte der 2040er-Jahre abgeschlossen sein. Bis dahin sei der See von der Nachterstedter Seite aus nicht zugänglich. Ein LMBV-Sprecher hatte bereits im vergangenen Jahr erklärt, 2029 könne mit der Flutung begonnen werden. Die Sanierungsarbeiten nach den Rutschungen 2009 und 2016 dauerten noch an. Die Hauptarbeiten sollen bis 2026 abgeschlossen sein. Danach könne der gesperrte Bereich bei Nachterstedt schrittweise zurückgebaut werden.

Nach dem Erdrutsch wurde die Flutung des ehemaligen Tagebaus gestoppt. Laut Steinhuber dauert es noch weitere 20 Jahre – also bis zum Jahr 2045 – bis der gewünschte Zielwasserstand des Sees erreicht ist. Der liege dann eben bei 103 Meter. Solange bleibe der See – bis auf einen 500 Meter breiten Abschnitt – für Wassersportler und Badegäste gesperrt.

Die Erinnerungen an die Katastrophe, die drei Menschenleben kostete, aber bleiben wohl für immer. Auch zum 15. Jahrestag wird an die Opfer von damals gedacht. Damals wohnten 300 Menschen einem Trauergottesdienst in der Kirche bei, etwa genau so viele standen davor.

MDR (Maximilian Fürstenberg)