Sachsen-Anhalt Tote Zwillinge in Wittenberg: Tatverdächtige Mutter schweigt weiter
In Lutherstadt Wittenberg laufen nach dem Fund zweier toter Babys weiter die Ermittlungen. Der Mutter der Neugeborenen wird Tötung durch Unterlassung vorgeworfen – doch sie schweigt. Ein Richter hat Untersuchungshaft für die 29-Jährige angeordnet.
Im Fall der zwei toten Babys in Wittenberg schweigt die Mutter weiterhin. Das teilte die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau MDR SACHSEN-ANHALT mit. Die 29-Jährige wird verdächtigt, die Mitte November geborenen Zwillings-Mädchen durch Unterlassung getötet zu haben. Sie sitzt in Untersuchungshaft. Einem Sprecher zufolge werden derzeit noch die Spuren ausgewertet. Woran die Neugeborenen letztendlich starben, soll das endgültige Obduktionsergebnis klären. Es soll demnach erst in einigen Wochen vorliegen.
Tote Babys in Wittenberg: Zeugin hatte Polizei alarmiert
Die Säuglinge waren vor anderthalb Wochen, am 18. November in Wittenberg entdeckt worden. Nach dem Hinweis einer Zeugin hatte die Polizei die Wohnung der Frau aufgesucht. Dabei wurden die Leichname gefunden. Erste Ermittlungen zur Todesursache hatten ergeben, dass die Zwillinge nach der Geburt lebensfähig waren und an Sauerstoffmangel starben.
Das hatte die rechtsmedizinische Untersuchung in Halle gezeigt. Die 29-Jährige war laut Polizei einige Stunden zuvor durch den Rettungsdienst ins Krankenhaus eingeliefert worden. Dort stellten Ärzte fest, dass sie zuvor schwanger und die Schwangerschaft bereits weit fortgeschritten war. Über den Fall hatte zuerst die Mitteldeutsche Zeitung berichtet.
MDR (Martin Krause, Hannes Leonard, Norma Düsekow, André Plaul), dpa | erstmals veröffentlicht am 19.11.2024