Schleswig-Holstein 2:3 in Freiburg: Kieler Aufholjagd bleibt unbelohnt
Holstein Kiel hat am Sonnabend beim SC Freiburg große Moral gezeigt, aber mit 2:3 (0:2) verloren. Die "Störche" spielten erst wie ein Absteiger, drehten in der Schlussphase allerdings so richtig auf und hätten sogar fast noch gepunktet.
Phil Harres hatte mit einem Doppelpack in den Schlussminuten noch einmal für Spannung in einer Partie gesorgt, die längst entschieden schien. Doch nach dem 0:3 erwachten die Kieler urplötzlich. Und in der Nachspielzeit tauchte dann Fiete Arp frei vor dem Freiburger Tor auf. Der Joker der Kieler scheiterte mit seinem Schuss jedoch an Torhüter Noah Atubolu (90.+1). So blieb es bei der knappen und insgesamt verdienten Niederlage für die KSV, die einen Punkt so dringend gebraucht hätte.
"Es wäre vielleicht noch was dringewesen, wenn das Spiel noch fünf Minuten länger gegangen wäre", sagte Torjäger Harres, der im Gefühlschaos war und sich über seine Treffer nicht so recht freuen konnte. Er stellte aber auch fest: "Wir geben uns nicht auf. Das ist das Wichtigste."
Es war die zwölfte Niederlage im 16. Spiel - acht Zähler hat der Aufsteiger nur auf dem Konto. Durch den Heidenheimer Sieg gegen Union Berlin ist der Rückstand auf den Relegationsrang auf fünf Punkte gewachsen.
Weiter geht es mit zwei Heimspielen im Holstein-Stadion: Bereits am Dienstag (18.30 Uhr/im NDR Livecenter) gastiert Borussia Dortmund in Kiel, am kommenden Sonnabend tritt dann die TSG Hoffenheim an der Förde an.
Riesenchance für Kiel nach wenigen Sekunden
Die Partie im Schwarzwald hatte mit einer Riesenchance für die Kieler begonnen. SC-Keeper Atubolu hatte nach dem Anstoß den Ball bekommen, war weit aus seinem Strafraum gekommen - und schoss Harres an. Der Kieler jagte hinter dem Ball her, verlor aber das Laufduell gegen Atubolu. Der lenkte den Abpraller noch zur Ecke (1.).
Das war es aber erst einmal mit Torchancen. Gute Nachricht für Kiel: auf beiden Seiten. Die schlechteste Defensive der bisherigen Saison stand kompakt und hielt den Gegner vom eigenen Tor fern. Die KSV setzte auf Konter. Die sich bietenden Gelegenheiten wurden aber nicht zu Ende gespielt.
KSV-Keeper Weiner zweimal kalt erwischt
Freiburg kam mit fortlaufender Spieldauer zwar besser ins Spiel - ins Hintertreffen brachten sich die "Störche" dann aber selbst: Die Hereingabe von Eren Dinkci wurde noch unglücklich abgefälscht und fiel hinter Timon Weiner ins Netz. Nicolai Remberg war als Letzter am Ball - 0:1 (23.).
Am sehr defensiven Spiel der Kieler änderte der neue Spielstand rein gar nichts. Freiburg erhöhte weiter den Druck, ohne allerdings Weiner so richtig warmzuschießen. Und der Schlussmann wurde kurze Zeit später ein weiteres Mal eiskalt erwischt: Der 25-Jährige rechnete mit einer Freistoßflanke von Christian Günter. Der SC-Kapitän zirkelte den Ball aber mit viel Schnitt und 115 km/h direkt aufs Tor, in dem der Ball im langen Eck einschlug (38.).
3:0 für Freiburg - aber noch nicht die Entscheidung
Kiel kam mit deutlich mehr Offensivdrang aus der Kabine. Doch zunächst fehlten noch die Mittel, um von jetzt auf gleich sofort Torgefahr zu erzeugen. Und es blieb bei einer kurzen Druckphase der Schleswig-Holsteiner, aus der sich die Breisgauer wieder befreien konnten.
Die vermeintliche Vorentscheidung ließ dann auch nicht mehr lange auf sich warten. Die Kieler brachten einmal mehr einen Angriff nicht vor das Freiburger Tor, und die Hausherren schalteten schnell um. Am Ende stand dann Vincenzo Grifo frei am langen Pfosten und schloss genauso überlegt wie platziert zum 3:0 ab (74.).
Harres schnürt den Doppelpack
Doch die Freiburger fühlten sich offenbar zu sicher - und Kiel meldete sich zurück. Der eingewechselte Andu Yobel Kelati brachte neuen Schwung ins Spiel und Harres die Hoffnung zurück. Timo Beckers Schuss ließ Atubolu abprallen und Harres schob zum 1:3 ein (85.). Fünf Minuten später das gleiche Bild: Diesmal schoss Finn Porath, wieder ließ Atubolu klatschen - und Harres war mit dem 2:3 erneut zur Stelle.
Vier Minuten Nachspielzeit und fast noch das Happy End durch Arp. Doch es blieb bei der am Ende knappen Niederlage. Sehr zum Leidwesen der Kieler. Und es stellt sich die Frage, warum sie nicht schon früher an ihre Chance in Freiburg geglaubt hatten.
Spielstatistik SC Freiburg - Holstein Kiel
16.Spieltag, 11.01.2025 15:30 Uhr
SC Freiburg | 3 |
Holstein Kiel | 2 |
Tore:
- 1:0 Remberg (23., Eigentor)
- 2:0 Günter (38.)
- 3:0 Grifo (74.)
- 3:1 Harres (85.)
- 3:2 Harres (90.)
SC Freiburg: Atubolu - Kübler (83. Sildillia), Ginter, Rosenfelder (83. Makengo), Günter - M. Eggestein, Röhl (69. Osterhage) - Doan, Dinkci (76. M. Philipp), Grifo - Höler (69. Gregoritsch)
Holstein Kiel: Weiner - T. Becker, Zec, Komenda - Rosenboom (66. Arp), Gigovic (57. Holtby), Remberg, Porath - Bernhardsson (81. Javorcek), Machino (66. Kelati) - Harres
Zuschauer: 33700
Dieses Thema im Programm:
Sportclub | 12.01.2025 | 22:50 Uhr