Angelique Kerber lächelt.

Schleswig-Holstein Angelique Kerber wird Beraterin beim Deutschen Tennis Bund

Stand: 18.12.2024 13:31 Uhr

Im Sommer hat Angelique Kerber ihre lange und erfolgreiche Tennis-Karriere beendet. Doch sie bleibt ihrem Sport erhalten. Die 36-Jährige wird Beraterin beim Deutschen Tennis Bund (DTB).

Die ehemalige Weltranglistenerste soll vom neuen Jahr an sowohl das Elite-Team der Frauen beim Billie Jean King Cup als auch Nachwuchsspielerinnen unterstützen. Das teilte der DTB mit und setzt dabei auf den "großen Erfahrungsschatz" der dreimaligen Grand-Slam-Siegerin (Wimbledon, Australian Open, US Open). Die Kielerin arbeitet dabei künftig mit zwei ihrer ehemaligen Trainer zusammen: Rainer Schüttler ist Teamkapitän beim Billie Jean King Cup, der früher Fed-Cup hieß. Torben Beltz wurde jüngst als Chef-Bundestrainer Damen beim DTB vorgestellt.

"Ich bin dankbar für alles, was der Tennissport mir gegeben hat und möchte meine Erfahrung an die nächste Generation weitergeben."
— Angelique Kerber

Kerber zu deutschem Frauentennis: "Gibt Nachholbedarf"

"Wir sprechen eine Sprache und verstehen uns gut. Gemeinsam wollen wir das Frauentennis wieder nach vorne bringen. Denn klar ist: Es gibt Nachholbedarf", sagte Kerber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zu ihrem neuen Job. "Mal wird es eher eine Rolle als Mentorin sein, werde ich Einzelgespräche führen oder individuell coachen, mal findet das eher mit der Gruppe statt oder beim Training auf dem Platz." Zuletzt waren Erfolge deutscher Spielerinnen selten geworden. Laura Siegemund (Metzingen) ist derzeit mit 36 Jahren als 80. die beste Deutsche im WTA-Ranking.

"Ich habe Wimbledon nicht in zwei Wochen gewonnen. Das war ein Prozess", sagte Kerber. Sie stellt sich in ihrer neuen Funktion auf eine Generation ein, die ihrer Erfahrung nach komplett anders tickt. "Sie haben fast keinen Respekt mehr, im positiven wie im negativen Sinne. Es gilt: Augen zu und durch. Nicht links, nicht rechts, sondern geradeaus mit dem Kopf durch die Wand", sagte die Linkshänderin. Das könne gutgehen, aber auch schiefgehen.

Verbandspräsidentin Veronika Rücker sprach von "Stolz und Zuversicht", dass sie die Olympia-Silbermedaillengewinnerin von 2016 für die Aufgaben gewinnen konnte. "Angie war mit ihrem Kampfgeist und der großen Leidenschaft auf dem Platz stets ein leuchtendes Vorbild für junge Nachwuchsspielerinnen, die jetzt direkt von ihrem Wissen und ihrer Erfahrung profitieren können."

34 Wochen lang die Nummer eins der Welt

Kerber war zwischen 2016 und 2017 34 Wochen lang die Nummer eins der Weltrangliste. Neben den drei Grand Slams und Olympia-Silber in Rio gewann sie elf weitere WTA-Turniere. 2014 führte sie das deutsche Team ins Fed-Cup-Finale, wo es eine Niederlage gegen Tschechien gab. Nach ihrem Viertelfinal-Aus bei den Sommerspielen von Paris beendete Kerber, die eine kleine Tochter hat, ihre erfolgreiche Karriere.

Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 18.12.2024 | 10:17 Uhr