Schleswig-Holstein Gans, Ente, Grünkohl: Viele Restaurants in SH gut besucht
Einige Restaurants in Schleswig-Holstein sind in der Vorweihnachtszeit gut gebucht, andere wiederum hatten sich momentan mehr erhofft. Besucher müssen im Vergleich zum Vorjahr oft etwas mehr fürs Weihnachtsessen bezahlen.
Ente mit Rotkohl oder Grünkohl mit süßen Bratkartoffeln - in der Vorweihnachtszeit locken die Restaurants wieder mit beliebten Traditionsgerichten. Und das kommt offenbar an. Viele Gastronomen haben nach Angaben des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga aktuell viel zu tun. "Neben den Besuchern, die mit Familie und Freunden kommen, haben wir im Dezember auch etwa 60 bis 70 kleine und größere Weihnachtsfeiern", berichtet Lutz Frank, Chef im Segeberger "Restaurant am Ihlsee" und Dehoga-Vizepräsident. Er ist mit der Reservierungslage im eigenen Betrieb sehr zufrieden, ist bis Silvester gut gebucht. Und das gelte auch für viele Kollegen im Land, so Frank. "Man merkt, die Schleswig-Holsteiner sind unterwegs und besuchen fleißig ihre Gaststätten." Dabei hätten die Gäste "besonders Lust auf festliche Gerichte, die sie so zu Hause eher selten zubereiten".
Umfrage: Hälfte der Gastronomen meldet gute oder sehr gute Reservierungslage
Aber natürlich ist bei Weitem nicht jede Gaststube in Schleswig-Holstein voll bis auf den letzten Platz, nicht jeder Gastronom ist in Schleswig-Holstein glücklich damit, wie die Geschäfte momentan laufen. Eine interne Dehoga-Umfrage zeigt: Während die Hälfte der befragten Restaurant-Besitzer zufrieden ist, bewertet die andere Hälfte die Nachfrage mit "geht so" oder "könnte besser sein".
Besser sieht es an den Feiertagen selbst aus: Hier ist es nach Verbandsangaben schwer für Gäste, noch freie Plätze zu bekommen. "Wer noch einen Tisch fürs Fest reservieren möchte, sollte jetzt zügig auf die Suche gehen", rät Dehoga-Vizepräsident Lutz Frank. Andernfalls sei es wirklich zu spät.
Preise oft etwas höher als im Vorjahr
Restaurant-Besucher müssen im Vergleich zum Vorjahr auf jeden Fall damit rechnen, dass sie für Gans, Ente und Co. etwas mehr bezahlen müssen als noch vor einem Jahr. Die Preise seien im Grunde zwar stabil, erklärt Frank. "Allerdings ist es für den Gast unter dem Strich etwas teurer, weil die Mehrwertsteuer von sieben Prozent wieder auf 19 Prozent angehoben wurde."
Viele Gastronomen sähen sich daher gezwungen, die Differenz "on top" zu setzen, weiß Frank. Ein Winterbuffet koste deshalb vielleicht nicht mehr 35, sondern nun eher 38 Euro. "Viele Kunden zeigen aber Verständnis und sind gerade jetzt, da es auf Weihnachten zugeht, bereit, ein bisschen mehr auszugeben", meint der Gastwirt,
Manche Gastronomen planen über Weihnachten und Silvester Auszeit
Wie die interne Dehoga-Umfrage auch zeigt, gibt es mehrere Restaurants in Schleswig-Holstein, die über Weihnachten und Silvester bis in den Januar hinein geschlossen bleiben. Die Gründe sind nach Einschätzung des Hotel- und Gaststättenverbands vielfältig. So hätten einige Betriebe zum Beispiel nicht genügend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um die Weihnachtstage zu bewältigen.
Andere Gastronomen würden sich trotz großer Nachfrage bewusst gegen den Stress entscheiden, um Zeit für die eigene Familie zu haben und um sich eine Auszeit zu gönnen. Für den Segeberger Restaurant-Inhaber Lutz Frank wäre das nichts. Er "kann nicht ohne", wie er selbst gesteht. Für ihn "gehören Weihnachten und Gastronomie fest zusammen".
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 08.12.2024 | 08:00 Uhr