Die Badehalle St. Lorenz in Lübeck.

Schleswig-Holstein Hallenbäder in SH: Zustand und Eintrittspreise in der Übersicht

Stand: 02.11.2024 05:00 Uhr

Schleswig-Holsteins Schwimmbäder werden modernisiert: Veraltete Technik und steigende Energiekosten zwingen Betreiber zum Umdenken. Ein Blick auf Herausforderungen, Lösungen und Preise im Bundesland.

Von Inessa Baur

Viele Schwimmbäder in Schleswig-Holstein stammen aus den 60er- und 70er-Jahren und haben in den letzten Jahren mit Modernisierungen begonnen, um den Betrieb energieeffizienter und kostensparender zu gestalten. Während kleinere Maßnahmen wie das Senken der Wassertemperaturen und die Umstellung auf LED-Leuchten meist ohne größere Einschränkungen machbar sind, erfordern umfassendere Projekte zeitweise Schließungen. Eine Anfrage von NDR Schleswig-Holstein zeigt, dass etwa jedes dritte Hallenschwimmbad Sanierungsbedarf hat.

Lübeck: Beispiel für große Investitionen

Lübeck investiert besonders intensiv in die Erhaltung und Modernisierung seiner Schwimmbäder. Über 35 Millionen Euro flossen in den letzten zehn Jahren in die Wasseraufbereitung, Gebäudeleittechnik und zusätzliche Energieeffizienzmaßnahmen. Derzeit wird das Sportbad St. Lorenz saniert. Die Wiedereröffnung verzögert sich immer wieder. In den nächsten Jahren stehen weitere Modernisierungen an, darunter im Zentralbad sowie im Hallenbad Kücknitz und Freibad Moisling.

Ein im Bau befindliches Becken in der Badehalle St. Lorenz in Lübeck.

In der Badehalle St. Lorenz in Lübeck hat das Stahlbecken derzeit kein Wasser - es wird saniert.

Die Koordination ist entscheidend: Bei uns arbeiten über 30 Gewerke. Verzögerungen entstehen, wenn Material fehlt oder unvorhergesehene technische Überraschungen im Bestand auftreten - wie etwa beim Dachausbau."
— Björn Hoppe, Direktor der Schwimmbäder Lübeck

Ein Drittel der Preise moderat gestiegen

Bisher blieben die Preise in den meisten Schwimmbädern Schleswig-Holsteins stabil. Aufgrund gestiegener Betriebskosten hat jedoch etwa ein Drittel der Betreiber die Preise moderat angepasst. Ein Beispiel ist das Schwimmzentrum Itzehoe, das 2024 eine Tariferhöhung von 15 bis 25 Prozent vornahm - die erste Preisanpassung seit sechs Jahren, bedingt durch steigende Energiekosten und Inflation.

In Lübeck bleibt das Ziel, auch nach Umbauten möglichst erschwingliche Eintrittspreise anzubieten, um vielen Menschen den Zugang zu Schwimmbädern zu ermöglichen. Die Geschäftsführung plant jedoch, in den kommenden Jahren Preisanpassungen vorzuschlagen, die in den städtischen Gremien diskutiert werden sollen.

Beispiele für erfolgreiche Sanierungen

In der Sylter Welle wurde Anfang 2023 eine alte Lüftungsanlage gegen eine moderne Anlage ausgetauscht, die Wärmeverluste reduziert und durch Wärmepumpen und ein Monitoring-System energieeffizienter betrieben wird. Auch in Niebüll wird die über 50 Jahre alte Schwimmhalle umfassend saniert. Dort sollen Fenster, Lüftung und Badewassertechnik erneuert werden. In Wedel prüft der Stadtrat derzeit verschiedene Sanierungsoptionen für die Badebucht, da die baulichen Anforderungen heute deutlich höher sind als beim Bau der Anlage. Ziel ist es, die Belastung für den städtischen Haushalt möglichst gering zu halten.

Zugang zu Schwimmbädern für alle erhalten

In Lübeck steht die baldige Wiedereröffnung des Sportbads St. Lorenz an. Langfristige Modernisierungsprojekte laufen im gesamten Bundesland, darunter auch im kommenden Frühjahr für das Aqua Siwa in Ratzeburg. Bäder wie Meerzeit Büsum und HolstenTherme Kaltenkirchen haben solche Sanierungen bereits hinter sich. Neben der Energieeinsparung bleibt der soziale Auftrag zentral: Die Betreiber möchten den Zugang zu Schwimmbädern für alle Bevölkerungsgruppen erhalten, um Schwimmen als wichtigen und gesundheitsfördernden Sport für alle Altersgruppen zugänglich zu machen.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | 02.11.2024 | 06:00 Uhr