Eine alte Frau sitzt hinter dem Steuer eines BMWs.

Schleswig-Holstein Senioren am Steuer: Polizei setzt auf freiwillige Tauglichkeitstests

Stand: 27.03.2025 09:59 Uhr

Ältere Menschen verursachen in Schleswig-Holstein zwar weniger Verkehrsunfälle als jüngere Autofahrer, doch die Unfälle sind oft schwerer. Sind Fahrtauglichkeitstest die Lösung?

23,7 Prozent aller Schleswig-Holsteiner sind älter als 65 Jahre. Gemessen an diesem Bevölkerungsanteil sind Senioren in Schleswig-Holstein zwar deutlich seltener in Verkehrsunfälle verwickelt. Aber wenn es knallt, sind sie laut Landespolizei in knapp 60 Prozent der Fälle selbst Opfer. Dafür gibt es den Angaben zufolge mehrere Gründe.

Viele Senioren fahren in zunehmendem Alter oft nur kürzere Strecken und meiden die Autobahn. Gleichzeitig steigt mit dem zunehmenden Alter auch die Schwere der Verletzungen, wenn es zu einem Unfall kommt. Laut Landesverkehrswacht zeigt sich das zum Beispiel auch bei Unfällen mit E-Bikes. Viele Nutzer ab 65 Jahren sind oft unsicher auf den elektrisch angetriebenen Fahrrädern unterwegs, weil ihnen die Erfahrung fehlt, heißt es. Sollten Autofahrer also ab einem bestimmten Alter verpflichtet werden, einen Fahrtauglichkeitstest oder Gesundheitscheck zu machen?

Landespolizei: Setzen weiter auf Freiwilligkeit

Die Europäische Union hatte im vergangenen Jahr beschlossen, keine eigene Regelung zu erlassen, sondern diese Entscheidung den Mitgliedsländern zu überlassen. In Schleswig-Holstein setzt die Landespolizei weiter auf die Freiwilligkeit von älteren Verkehrsteilnehmern. "Vielfach geht es um Selbstreflexion, um das Einschätzen eigener Fähigkeiten, dass man vielleicht nicht mehr so gut sehen und reagieren kann. Das muss den entsprechenden Verkehrsteilnehmenden bewusst werden", sagt Jan Winkler von der Landespolizei. Verpflichtende Gesundheitsprüfungen oder auch Fahrtauglichkeitstests seien für die Beamten aber aktuell kein Thema.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 27.03.2025 | 08:00 Uhr