Das Heimatmuseum Roter Haubarg auf Eiderstedt.

Schleswig-Holstein Urlaub in Schleswig-Holstein: Sechs Tipps für schöne Ferien

Stand: 18.07.2024 13:49 Uhr

Sechs Wochen Sommerferien: Was können Urlauber und Schleswig-Holsteiner auch ohne viel Geld im Land erleben. Zwischen Eiderstedt und Glückstadt gibt es zahlreiche Urlaubs-Aktivitäten - für jedes Wetter.

Von Laura Stuhlmacher

Die Treene entspringt südöstlich von Flensburg und mündet in Friedrichstadt (Kreis Nordfriesland) in die Eider. Und nur wenige Meter vor der Eidermündung bietet sich vor allem bei warmen Temperaturen ein Sprung ins kostenfreie Treene-Freibad an. Der Badestrand ist ganzährig geöffnet, in den Sommermonaten sind Rettungsschwimmer von 11 bis 17 Uhr vor Ort.

Für Kinder gibt es eine Wasserrutsche und einige Spielgeräte. Für die Erwachsenen im Sommer abends sogar Konzerte: Jeden Mittwoch ab 19 Uhr treten verschiedene Bands und Musikgruppen direkt vor Ort auf - bei den sogenannten "Sundowner-Konzerten".

Das kostenfreie Treene-Freibad in Friedrichstadt. Foto: Laura Stuhlmacher

Das kostenfreie Treene-Freibad in Friedrichstadt hat sogar eine Wasserrutsche.

Museum "Roter Haubarg"

Auf Eiderstedt gab es früher einmal über 400 Haubarge, eine besondere Bauart an Bauernhöfen. Heute sind es nur noch etwa 50 - und nur wenige können besichtigt werden. Der "Rote Haubarg" in Witzwort (Kreis Nordfriesland) ist einer davon. Und neben einem Restaurant-Cafe gibt es dort seit dem Frühsommer auch wieder eine Ausstellung, die so gar nichts mit trockener Lokalhistorie aus Heimatmuseen zu tun hat. Im Museum kann man der Landwirtschaftsgeschichte der Region ganz neu begegnen - und zwar mit Stimmen und Geräuschen der Gegenstände selbst. Das Museum ist von Dienstag bis Sonntag geöffnet und der Eintritt ist frei.

Audio-Tour durch Glückstadt

Sich als Gast in einer Stadt zu fühlen, das geht in Glückstadt gleichermaßen als Besucher und Einheimischer. Denn mal ehrlich, wer wusste beispielsweise, dass die Stadt an der Elbe bis 1863 ein Anlaufpunkt für Walfänger aus Grönland war? Mit dem kostenlosen Audioguide besteht die Möglichkeit, einen ausgiebigen Spaziergang durch die Stadt zu unternehmen, und dabei einiges über die Geschichte Glückstadts zu erfahren. Dazu werden nur ein Smartphone und Kopfhörer benötigt.

Der Vorteil: Es muss keine Stadtführung vorab gebucht werden und wem zwischendrin die Puste ausgehen sollte, der kann die Tour einfach unterbrechen. Mit der kostenfreien App "Glückstadt erleben" kann sich auf Spurensuche durch das Stadtdenkmal und das Museum begeben werden. Der etwa 1,5 stündige Stadtspaziergang startet an der Touristinformation, führt entlang des Hafens vorbei, am alten Salzspeicher sowie am Sitz der ehemaligen Heringsfischerei über die Mole quer durch die Stadt wieder zurück zum Marktplatz. Für Kurzentschlossene ist der Download vor Ort über das öffentliche WLAN-Netz "Zum Glück Netz" möglich.

Erlebnis-Hus St. Peter-Ording

Schietwetter soll es ja hin und wieder an der Nordsee geben. Und wer am Strand vom Regen überrascht wird und die Kinder noch nicht ausgepowert sind, der findet im Erlebnis-Hus in St. Peter-Ording (Kreis Nordfriesland) eine gute Alternative. Das auch architektonisch spannende Erlebnis-Hus liegt direkt am Deich und beherbergt das Spiele-Hus, eine Info-Station, einen Arbeitsbereich, eine Skeatebahn sowie einen großen Außenbereich mit Spielplatz.

Highlight für viele Kinder dürfte aber sicherlich die 47 Meter lange Riesenrutsche sein, in der es in Sekundenschnelle vom vierten Stock raus auf den Outdoor-Spielplatz geht. Während der Sommermonate gibt es ein wechselndes Kreativprogramm. Dienstags dreht sich alles rund ums Drachen basteln, mittwochs um Sonnenfänger und donnerstags gibt es eine offene Bastelaktion. Für alle Besucher mit Gästekarte ist der Eintritt frei.

Radtour zur Hallig Helmsand

Der Wind an der Nordseeküste ist ja so eine Sache für sich. Meistens kommt er aus der falschen Richtung. Aber bei dieser Aussicht ist der Wind ja auch eigentlich egal. Rechts der Deich, links die Nordsee. Dithmarschen ist bekannt für Windenergie, Kohlfelder und Schafe. Nur wenige wissen allerdings, dass Dithmarschen sogar eine Hallig hat.

Die unbewohnte ehemalige Hallig Helmsand bei Elpersbüttel ist umgeben von Salzwiesen und liegt mitten im Nationalpark Wattenmeer. Und - je nach Windrichtung - lässt sich diese Hallig auch einfach per Fahrrad erreichen. Von Friedrichskoog Spitze aus sind es ziemlich genau 15 Kilometer, die immer am Deich entlang bis zur Hallig führen. Ein Teil der Hallig ist für Menschen gesperrt - denn gerade in der Brutzeit sind Vögel sehr störungsempfindlich. Dennoch lohnt es sich, ein Fernglas oder Spektiv mitzunehmen, denn die Chance, einen Seehund zu erblicken, ist hoch.

Die Tourist-Informationen Friedrichskoog und Mitteldithmarschen bieten auch geführte Touren zur Hallig Helmsand an.

Klootstockspringen in Tating

Klootstockspringen hat Tradition auf Eiderstedt und hat sich inzwischen zum Sommerspaß für Jung und Alt entwickelt. Mit einem langen Stock - dem Klootstock - wird über Wassergräben gesprungen. Nicht immer mit Erfolg. Es soll vorkommen, dass vor allem Anfänger im Graben landen.

Beim anderthalb-stündigen Schnupperkurs lernen Interessierte diese norddeutsche Tradition kennen und dürfen sich nach ein paar Trockenübungen auch am Wassergraben ausprobieren. Nebenbei werden interessante Informationen über die Entstehung dieser Fortbewegungsmethode vermittelt.

In Tating findet das Klootstockspringen in diesem Sommer am Mittwoch, 7. und 21. August, jeweils ab 19.30 Uhr statt. Weitere Termine gibt es in umliegenden Gemeinden.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 19.07.2024 | 16:30 Uhr