Schleswig-HolsteinVon Kiel nach Sinsheim: U-Boot "U17" nun Attraktion im Museum
Stand: 24.05.2025 15:49 Uhr
Das U-Boot "U17" wurde in Kiel ausgemustert und mit großem Aufwand zum Technik Museum Sinsheim in Baden-Württemberg transportiert. Dort kann es nun von Innen besichtigt werden.
Seit Sonnabend (24.05.) ist das außer Dienst gestellte U-Boot "U17" im Technik Museum Sinsheim in Baden-Württemberg für die Öffentlichkeit zugänglich. Zu sehen sind unter anderem acht 15 Meter lange Torpedo-Rohre. Besonders ist auch der Blick mit dem Periskop nach draußen: Man sieht das russische Flugzeug Tupolev als Ausstellungsstück auf dem Dach der Nebenhalle. Neben den unterschiedlichen Räumen der Besatzung führt der Gang auch durch den Motorraum des 48 Meter langen Bootes.
37 Jahre lang, von 1973 bis 2010 war das U-Boot U17 für die deutsche Marine im Einsatz. Im Mai 2010, nur wenige Monate vor Außerdienststellung, entstand dieses Foto mitsamt Besatzung.
Nach der Demilitarisierung des rund 48 Meter langen U-Bootes beginnnt im April 2023 der Transport auf einem Ponton vom Werftgelände der thyssenkrupp Marine Systems in Kiel zunächst nach Speyer.
Für den Transport des ca. 350 Tonnen schweren U-Boots über den Nord-Ostsee-Kanal, entlang der Nordseeküste über Rotterdam und dann über den Rhein nach Speyer müssen Vorbereitungen getroffen werden.
Bereits zwei Wochen nach Start erreicht der Transport am 11.05.2023 den ersten Zwischenstopp in Nijmegen (Niederlande). Dort tummeln sich die Besucher, um das Spektakel zu beobachten.
Der Weg über den Rhein führt an Köln vorbei, wo sich für die Beobachtenden ein besonderer Anblick des U-Boot Transports vor dem Kölner Dom bietet.
Bei St. Goar in Rheinland-Pfalz lässt sich das U-Boot noch einmal auf dem Mittelrhein beobachten, bevor es ab dem 17. Mai 2023 per Straßentransport ins Technik Museum Speyer weiter befördert wird.
Für den letzten Transport nach Sinsheim wird U17 auf dem Gelände des Technik Museums Speyer um 90 Grad gedreht, da es ansonsten nicht unter den niedrigen Neckarbrücken hindurch passen würde.
Das Verladen des U-Bootes vom Wasser an Land ist für viele Schaulustige ein besonderes Spektakel. Aus ganz Deutschland reisen sie an, um das Geschehen zu beobachten.
Während viele Personen eine weite Reise auf sich nehmen, um den Transport des U-Bootes zu sehen, haben es manche Anwohner einfacher: Sie haben einen direkten Blick vom Balkon aus.
Vor der letzten Etappe der Reise kümmert sich Armin Hönig, Mitarbeiter des Technik Museums Sinsheim, um die letzten Vorbereitungen im Batterieraum des ausgemusterten U-Boots U17.
Am 05.07.2024 geht es für das U-Boot U17 auf die vorerst letzte Reise zum endgültigen Ausstellungsort. Dafür wird es über Wasser und Land von Speyer ins Technik Museum Sinsheim transportiert.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn es darum geht, den Transport unter einer der vielen Brücken, wie hier in Heidelberg, hindurch zu navigieren.
Für dieses Manöver unter der alten Brücke in Heidelberg hindurch wurde eine Drehvorrichtung angefertigt. So lässt sich das Boot auf die Seite drehen, um niedrige Brücken passieren zu können.
Am 13.07.2024 ist die letzte Etappe zu Wasser geschafft. Das U-Boot kann jetzt vom Ponton im Neckar an Land gebracht und für die letzte Etappe verladen werden. Ankunft im Technik Museum Sinsheim ist am 28.07.2024.
Nach über einem Jahr Transport ist es geschafft: Das U-Boot ist in Sinsheim angekommen.
Kosten für aufwendigen Transport gingen in die Millionen
Fast zwei Jahre ist es her, dass der mehr als 450 Tonnen schwere Koloss auf der Kieler Förde verladen wurde - mit schwerem Gerät und unter großem öffentlichen Interesse. Der Transport dauerte länger als ein Jahr und führte das U-Boot von Kiel über Nord-Ostsee-Kanal, Nordsee, Rhein, Neckar und am Ende auf Asphalt nach Sinsheim. Nach Angaben des Museums kostete die Aktion rund zwei Millionen Euro. Diese Summe wurde demnach überwiegend mit Spenden finanziert.