Ärztinnen und Ärzte stehen vor dem Friedrich-Ebert-Krankenhaus in Neumünster und streiken für mehr Wertschätzung. Dabei halten sie entsprechende Bilder und Banner hoch.

Schleswig-Holstein Ärzte in kommunalen Krankenhäuser in SH waren am Montag im Warnstreik

Stand: 16.09.2024 21:34 Uhr

Der Marburger Bund hatte für Montag zu einem ganztägigen Ausstand aufgerufen. Die Gewerkschaft fordert mehr Geld und andere Schichtdienste. Der Betrieb in den Krankenhäusern ging mit einer Notfallversorgung weiter.

Am Montag haben 22 Krankenhäuser in Schleswig-Holstein auf den sogenannten Wochenendebetrieb umgestellt. Nicht dringend notwendige Behandlungen und Operationen wurden verschoben, so der Marburger Bund. Die Notfallversorgung für die Zeit war sichergestellt. In Neumünster gab es eine zentrale Kundgebung am Friedrich-Ebert-Krankenhaus. Dort haben sich nach Angaben des Marburger Bundes 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versammelt.

8,5 Prozent mehr Lohn und andere Schichtdienste

Als Grund für den Warnstreik nennt die Gewerkschaft die schleppenden Tarifverhandlungen. Der Marburger Bund fordert 8,5 Prozent mehr Lohn für ein Jahr und bessere Regelungen für die Schichtarbeit. Das bisherige System für Schicht- und Wechselschichtarbeit für Ärztinnen und Ärzte sei schwer zu kontrollieren, erklärte Michael Wessendorf, Vorsitzender des Landesverbandes des Marburger Bundes.

Übersicht der bestreikten Krankenhäuser in Schleswig-Holstein

  • Städtisches Krankenhaus Kiel
  • Sana Krankenhaus Lübeck
  • Krankenhaus Rotes Kreuz Lübeck
  • FEK Neumünster
  • Westküstenklinikum Heide
  • Westküstenklinik Brunsbüttel
  • DRK Krankenhaus Mölln-Ratzeburg
  • Johanniter-Krankenhaus Geesthacht
  • Klinik Husum
  • Klinik Niebüll
  • Inselklinik Föhr-Amrum
  • AMEOS Klinikum Fehmarn
  • AMEOS Klinikum Middelburg
  • AMEOS Klinikum Eutin
  • AMEOS Klinikum Oldenburg
  • Regio-Klinik Pinneberg
  • Regio-Klinik Elmshorn
  • Klinik Preetz
  • Schön Klinik Eckernförde
  • Schön Klinik Rendsburg
  • HELIOS Kliniken Schleswig
  • AK Segeberger Kliniken GmbH

Es gab bisher zwei Verhandlungsrunden, die waren nach Angaben des Marburger Bundes ohne Ergebnis verlaufen. Der Warnstreik soll Bewegung in die stockenden Tarifverhandlungen bringen.

Arbeitgeberverband: Warnstreiks vollkommen überzogen

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) bezeichnete die Warnstreiks als vollkommen überzogen. Die Ärztegewerkschaft lasse die finanzielle Situation der Häuser außer Acht. Den kommunalen Kliniken stehe das Wasser bis zum Hals, so Hauptgeschäftsführer Niklas Benrath.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 16.09.2024 | 14:00 Uhr