Die Spitzenkandidaten zur Landtagswahl in Thüringen nehmen an der MDR-Sendung "Fakt ist!" teil: Der Thüringer Ministerpräsident und Spitzenkandidat der Partei DIE LINKE, Bodo Ramelow (l-r), der Spitzenkandidat und Landesvorsitzender der CDU Thüringen, Mario Voigt, der Spitzenkandidat und Landesvorsitzender der AfD Thüringen, Björn Höcke, der Spitzenkandidat und Landesvorsitzender der SPD Thüringen, Georg Maier, der Spitzenkandidat von Bündnis 90/Die Grünen, Bernhard Stengele, der Spitzenkandidat und Landesvorsitzender der FDP Thüringen, Thomas Kemmerich, und die Spitzenkandidatin und Landesvorsitzende des BSW, Katja Wolf.

Wahlkampf in Thüringen Harter Schlagabtausch zwischen Voigt und Höcke

Stand: 16.08.2024 09:27 Uhr

In der MDR-Fernsehdiskussion der Spitzenkandidaten für die Landtagswahl in Thüringen ging es gleich zu Beginn heiß her: Beim Thema Migration gerieten Mario Voigt (CDU) und Björn Höcke (AfD) aneinander.

Wenige Wochen vor der Landtagswahl in Thüringen haben die Spitzenkandidaten der aussichtsreichsten Parteien live im MDR FERNSEHEN diskutiert. Dabei waren Bodo Ramelow (Linke), Mario Voigt (CDU), Björn Höcke (AfD), Katja Wolf (BSW), Georg Maier (SPD), Bernhard Stengele (Grüne) und Thomas Kemmerich (FDP).

Streit um Arbeitspflicht für Asylbewerber

Gleich zu Beginn griff Voigt seinen AfD-Kontrahenten Höcke wegen der Migrationspolitik seiner Partei an. "Sie reden nur und sie handeln nie!", hielt Voigt Höcke vor. Auslöser war die Frage von Moderatorin Julia Krittian, warum weniger als zehn Asylbewerber im AfD-geführten Landkreis Sonneberg zur Arbeit verpflichtet wurden und im CDU-geführten Saale-Orla-Kreis dagegen 100. 

Höcke bestand auf einem "Eingangsstatement", wie er sagte, obwohl das Format dies nicht vorsah. Zur Frage sagte er: "Das ist doch Symptom-Politik." Vielmehr müssten die Ursachen bekämpft werden. "Sie sind eine lahme Ente, Herr Höcke", entgegnete Voigt mit Verweis auf die Politik von AfD-Landrat Robert Sesselmann in Sonneberg. "Wo Sie Verantwortung haben, leisten Sie nichts."

Wolf: Scheuklappen nicht mehr zeitgemäß

Bei der Frage, wer mit wem im neu gewählten Landtag zusammenarbeiten könnte, zeigte BSW-Spitzenkandidatin Wolf Offenheit gegenüber der AfD. Wenn diese Partei vernünftige Gesetzentwürfe ins Parlament einbringe, müsse man darüber diskutieren. Scheuklappen seien nicht mehr zeitgemäß.

Die Spitzenkandidatin und Landesvorsitzende des BSW, Katja Wolf, unterhält sich mit dem Presssprecher von BSW Thüringen, Steffen Quasebarth

Katja Wolf mit ihrem Pressesprecher Steffen Quasebarth. Sie ist Spitzenkandidatin, er steht auf Platz 3 der Landesliste des BSW.

In der Wirtschaftspolitik forderte SPD-Spitzenkandidat Maier vor allem Planungssicherheit für Unternehmen. Ähnlich äußerte sich Grünen-Spitzenkandidat Stengele. FDP-Chef Kemmerich will vor allem Unternehmen von Bürokratie entlasten.

Ramelow: Wir haben 7.500 Lehrer eingestellt

Eine kontroverse Debatte führten die Politiker zudem über die Bildungspolitik und den Lehrermangel in Thüringen. Linke-Spitzenkandidat und Ministerpräsident Ramelow verwies darauf, dass die von ihm geführten rot-rot-grünen Landesregierungen in den vergangenen zehn Jahren 7.500 Lehrerinnen und Lehrer einstellten. Das reiche aber immer noch nicht, räumte Ramelow ein.