balzender Auerhahn

Thüringen Bedrohte Tierart: Vier Auerhühner im Ilm-Kreis ausgesetzt

Stand: 05.09.2024 17:48 Uhr

Im Ilmenauer Ortsteil Gehren werden erneut vier Auerhühner ausgesetzt. Durch das Auswilderungsprogramm soll das vor rund 15 Jahren in Thüringen fast ausgestorbene Auerhuhn nach und nach wieder heimisch im Land werden.

Von MDR THUERINGEN

In einem Waldstück im Ilmenauer Ortsteil Gehren werden am Donnerstag vier Auerhühner ausgesetzt. Es sind laut Thüringenforst die letzten Vögel dieser Art, die in diesem Jahr ausgewildert werden. 2024 wurden damit insgesamt 33 junge Auerhühner aus eigener Aufzucht ausgesetzt.

Bereits 2022 wurden Auerhühner in Gehren ausgesetzt. Ein Video von der Auswilderung finden Sie hier:

Laut Thüringenforst konnte durch das langjährige Schutzprojekt das Aussterben der Thüringer Population verhindert werden. Der Bestand sei kontinuierlich gestiegen.

Population von 100 Auerhühnern ist Ziel

Aktuell gebe es geschätzt 45 Tiere in freier Wildbahn. Bei ihnen handelt es sich um Vögel aus der landeseigenen Aufzuchtstation bei Unterwellenborn (Kreis Saalfeld-Rudolstadt) und um ausgesetzte Wildtiere aus Schweden. 2012 waren es den Angaben nach nur sechs. In den 70er-Jahren habe es in Thüringen noch etwa 300 Auerhühner gegeben.

Ein Auerhuhn

Während der Auerhahn ein schwarzes Gefieder besitzt, sehen die Hennen eher bräunlich aus.

Die Auswilderungsaktion soll in den kommenden Jahren fortgesetzt werden. Ziel sei es, dass die Population auf 100 anwächst und sich selbst erhält.

Auch weitere Arten profitieren

Das Auerhuhn gilt als besonders sensibel gegenüber den Umweltbedingungen und scheu gegenüber dem Menschen, auch deshalb sei ein langer Atem im Schutzprojekt erforderlich. Die Hühner benötigen alte Bäume wie Kiefern und Lärchen sowie Lichtungen.

Wo Auerhühner leben, siedeln sich in der Regel auch weitere bedrohte Arten wie der Ziegenmelker, die Kreuzotter oder der Sperlings- und Raufußkauz an. Sie sind daher von besonderem Interesse für die Forstwirtschaft und den Naturschutz.

MDR (nir)/dpa