Ein Mann in orangenem Shirt kniet auf einem Rasen

Thüringen Der Schnecken-Schreck von Gotha: Wie Herr Rausch sein Gartengemüse mit Strom schützt

Stand: 18.07.2024 14:55 Uhr

Hans-Jürgen Rausch aus Gotha hält Schnecken ohne Probleme aus seinem Garten fern: Mit Strom - ohne sie dabei zu töten. Seine Erfindung soll es bald in jedem Baumarkt zu kaufen geben.

Von Adi Rückewold, MDR THÜRINGEN

Im perfekten Garten von Hans-Jürgen Rausch in Gotha liegen die Beete voller Schläuche - senkrecht und waagerecht. Was wie eine Bewässerungsanlage aussieht, ist auch eine. Nur mit Doppelfunktion: Auf den Wasserschläuchen klebt eine winzige Stromleitung.

"Schlauch und Leitung hab ich mit einem alten DDR-Bügeleisen verschmelzen lassen", sagt der 68-jährige Tüftler Rausch. Und das Anti-Schnecken-Prinzip ist simpel: Versucht die Schnecke auf das Beet und über den Schlauch zu kriechen, bekommt sie einen kleinen Stromschlag, zieht die Fühler ein, dreht um und kriecht in den Garten vom Nachbar.

Ein schwarzer Schlauch in einem Beet

Kein Durchkommen mehr für die Schnecken in Hans-Rüdiger Rausch Garten.

Familie Rausch lehnt Gift ab

Der Strom kommt aus der Leitung, wird mit einem Transformator auf 12-Volt umgewandelt. Es funktioniert aber auch mit einer 8-Volt-Batterie, so Rausch. "Damit ist es nicht mehr notwendig, die Tiere zu töten." Er und seine Partnerin Ursula lehnen das handelsübliche Schneckengift komplett ab. Deshalb kam es zu dieser Erfindung.

Ich möchte, dass das jeder irgendwann auch im Baumarkt kaufen kann. Hans-Jürgen Rausch | Gartenbesitzer und Erfinder

Auch die Kübelpflanzen von Hans-Jürgen Rausch sind mit winzigen Stromleitungen bestückt. Bei einem Kontakt mit der Schnecke leuchtet sogar eine LED-Lampe. Schneckenalarm in Gotha!

Ein schwarzer Schlauch in einem Beet

Mit der Leuchte-Schnecke kontrolliert der Gothaer sein System.

Der findige Rentner will seine Innovation nicht für sich behalten. Auf seiner Internetseite gibt es eine Anleitung zum Selberbauen. Kosten: unter zehn Euro. "Ich möchte, dass das jeder irgendwann auch im Baumarkt kaufen kann". Die ersten Investoren haben schon Interesse gezeigt.

MDR (dst)