Thüringen "Wer bitte braucht drei 60-Liter-Fässer voller Altbatterien?" - Einbruch-Serie im Kreis Gotha
Seit dem Spätsommer wird fast wöchentlich in die Wertstoffhöfe des Landkreises Gotha eingebrochen. Die Täter schreckt eine Videoüberwachung nicht ab. Ein Wertstoffhof ist bereits seit Wochen geschlossen.
Wertstoffhöfe sind für Diebe offenbar die besten Baumärkte. Alles ist schon getrennt und sogar ausgeschildert. Im Landkreis Gotha bedienen sich die Einbrecher mittlerweile in einem dort noch nicht gekannten Ausmaß: "Fast wöchentlich wird in einen unserer sieben Wertstoffhöfe eingebrochen", sagt der Chef des Kommunalen Abfallservice, Sebastian Fischer.
Bislang letztes Ziel der insgesamt sieben Wertstoffhöfe im Kreis Gotha war am vergangenen Wochenende der in Waltershausen. Die Beute: ein alter Kühlschrank. Verbunden seien die Einbrüche auch oft mit Vandalismus.
Die Tür zum Bürocontainer im Wertstoffhof Kornhochheim wurde stark beschädigt.
Am schlimmsten ist bislang der Hof in Kornhochheim betroffen gewesen. Dort wurde Ende November der Strom durchtrennt, Anschluss- und Verteilerschränke sowie die Beleuchtung wurden zerstört. Außerdem wurden Kabel gestohlen. An einem Bürocontainer wurden Fenster herausgebrochen und eine Stahltür aufgeflext.
Wertstoffhof Kornhochheim nach Vandalismus geschlossen
Der Wertstoffhof ist seit Ende November bis auf Weiteres geschlossen. Der Landkreis nimmt das zum Anlass dort die Anliefer- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Anwohner werden weiter gebeten, den Wertstoffhof in Gotha zu nutzen.
Auch im Büro des Wertstoffhofes Gotha Süd ist eingebrochen worden.
Gestohlen wird alles, was sich zu Geld machen lässt. Unter anderem Buntmetall, elektronische Alt-Geräte und Kabel. "Wer aber bitte braucht drei 60-Liter-Fässer voller Altbatterien?", fragt sich Werkleiter Sebastian Fischer. Ein Fass könne man zu zweit nicht anheben. Aber auch das wurde geklaut.
Sie sind maskiert und wissen genau, dass sie noch zehn Minuten Zeit haben, wenn die Alarmanlage ertönt. Sebastian Fischer | Werkleiter Kommunaler Abfallservice
Seit Beginn der Einbruch-Serie fährt der Sicherheitsdienst an jedem Wertstoffhof außerhalb der Öffnungszeiten Streife. "Das bringt nicht viel", berichtet Fischer. Die Täter seien organisiert. Auch Videoüberwachung schreckt sie nicht ab. "Sie sind maskiert und wissen genau, dass sie noch zehn Minuten Zeit haben, wenn die Alarmanlage ertönt."
MDR (caf)