Baum-Setzlinge in einer Reihe.

Thüringen Forstbaumschule in Breitenworbis leistet seit 60 Jahren Beitrag zum Waldumbau

Stand: 23.08.2024 18:21 Uhr

Vier Millionen Bäume sind 2023 in Thüringer Wäldern neu gepflanzt worden. Doch die Schäden, die Borkenkäfer, Trockenheit und Stürme hinterlassen haben, bleiben groß. In den Waldumbau soll weiter investiert werden. Ein wichtiger Partner: die Forstbaumschule in Breitenworbis.

Von MDR THÜRINGEN

Die einzige landeseigene Forstbaumschule in Breitenworbis im Eichsfeld kümmert sich um 32 verschiedene Baumarten. Wie Schulleiter Nicolaus Hartmann sagte, wird diese Vielfalt angesichts der vielen Baustellen im Wald dringend gebraucht. Nach der Wende seien aus dem Saatgut überwiegend Fichten und Buchen gezogen worden - bis zu 300.000 pro Jahr.

Mittlerweile verlassen jährlich rund 1,5 Millionen Bäume die Schule. Damit könnten 800 bis 1.000 Hektar Wald aufgeforstet werden. Gebraucht würden noch viel mehr. Dazu fehle aber das dafür notwendige Saatgut aus heimischen Wäldern.

Thüringen hat seit 2018 insgesamt 120.000 Hektar Wald durch Borkenkäfer, Trockenheit und Sturm verloren. Das ist ein Fünftel der Gesamtwaldfläche.

60 Jahre Forstbaumschule

Die Forstbaumschule in Breitenworbis feiert in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag. Mit Gesprächsrunden und Vorträgen ist das Ereignis am Freitag gewürdigt worden. Seit 2021 ist die staatliche Baumschule mit zehn Mitarbeitern neben dem Forstrevier eigenständig.

Saatgut und Bäume werden ganzjährig in großen Gewächshäusern und Schattenhallen gezogen und auf die Bedingungen im Wald vorbereitet.

500 Millionen Euro für "Aktionsplan Wald"

Im Vorjahr sind laut Forstministerin Susanna Karawanskij (Linke) vier Millionen Bäume in Thüringer Wäldern neu gepflanzt worden.

Trotz des feuchten Sommers könne keine Entwarnung geben werden. Bis 2030 sollen mit dem "Aktionsplan Wald" 500 Millionen Euro in den Waldumbau investiert werden. Dazu leiste die Forstbaumschule einen wichtigen Beitrag.

MDR (cg/mm)