Thüringen Hunderte protestrieren gegen Schließung des Krankenhauses in Neuhaus
In Neuhaus am Rennweg haben 450 Menschen gegen die geplante Schließung des Krankenhauses demonstriert. Sie fürchten, dass sie künftig bei Notfällen nicht mehr rechtzeitig versorgt werden. Das Krankenhaus soll am 6. Dezember schließen.
In Neuhaus am Rennweg im Kreis Sonneberg haben am Sonnabend rund 450 Menschen gegen die geplante Schließung des Krankenhauses protestiert. Die Polizei sicherte die nicht angemeldete, aber friedliche Versammlung ab. Symbolisch wurde ein Grabkreuz mit Kerzen in den Boden geschlagen.
Wir fühlen uns regelrecht veralbert. Holger Koch, Ortsteilbürgermeister von Lichte |
Die Demonstranten befürchten, dass sie künftig bei Notfällen in der Region Neuhaus nicht mehr rechtzeitig versorgt werden.
Die Demonstrierenden kamen vor allem aus Neuhaus und der näheren Umgebung. Sie fürchten, dass sie künftig bei Notfällen nicht mehr rechtzeitig versorgt werden. "Wir fühlen uns regelrecht veralbert und vor vollendete Tatsachen gestellt", sagte Holger Koch, der Ortsteilbürgermeister des Neuhäuser Stadtteils Lichte. Auch er habe aus den Sozialen Netzwerken von der spontanen Demonstration erfahren.
Zuvor hatte bereits der Neuhäuser Bürgermeister Uwe Scheler (parteilos) kritisiert, dass man vom Kreis vor vollendete Tatsachen gestellt worden sei. Er halte es für denkbar, dass die Stadt Neuhaus sich um den Wechsel in einen anderen Landkreis bemüht.
Hunderte demonstrierten in Neuhaus am Rennweg gegen die Schließung des Krankenhauses.
Schließung des Krankenhauses erst wenige Tage bekannt
Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die Klinik zum 6. Dezember geschlossen wird. Noch gehört das Krankenhaus zum insolventen Regiomed-Konzern. Weil das Haus jedes Jahr ein Minus einfährt, hat das Unternehmen die Schließung beantragt.
Ein Großteil der Patienten aus Neuhaus soll künftig im Krankenhaus in Sonneberg betreut werden. Am Standort in Neuhaus ist geplant, künftig die ambulante Versorgung in einem medizinischen Versorgungszentrum zu stärken.
Alternative Konzepte mit einer Beibehaltung des Krankenhauses oder einer Reduzierung der Bettenzahl hätten sich als nicht tragfähig erwiesen, so Landrat Robert Sesselmann (AfD).
Erst im August wurde das Krankenhaus in Schleiz im Saale-Orla-Kreis geschlossen.
Symbolisch wurde vor dem Krankenhaus in Neuhaus ein Grabkreuz mit Kerzen in den Boden geschlagen.
Die Polizei sicherte die unangemeldete, abr stürungsfreie Demonstration vor dem Krankenhaus in Neuhaus ab.
MDR (bee/sh/rom)