Thüringen Tauziehen geht weiter: Kreis Gotha immer noch ohne Haushalt für 2025
Der Landkreis Gotha geht ohne gültigen Finanzplan in das kommende Jahr. Einen Änderungsantrag im Kreistag von CDU/FDP will Landrat Onno Eckert (SPD) sicherheitshalber erst rechtlich prüfen.
Der Landkreis Gotha geht ohne gültigen Haushalt in das neue Jahr. Der Kreistag hat am Mittwochabend erneut einem Änderungsantrag der CDU/FDP-Fraktion zugestimmt.
Wie er im Vorfeld bereits ankündigte, wird Landrat Onno Eckert (SPD) den Antrag beanstanden und diesen rechtlich prüfen lassen. Damit wird es ab Januar eine vorläufige Haushaltsführung im Landkreis Gotha geben. Bei dem Streit geht es um die Kreisumlage.
Streit um die Kreisumlage
Der Änderungsantrag der CDU/FDP-Fraktion will eine von der Verwaltung geplante Erhöhung der Kreisumlage um rund ein Prozent verhindern. Im Gegenzug soll der Kreis 4,5 Millionen Euro aus dem Vermögenshaushalt entnehmen und den Hebesatz dann neu berechnen. Als Grund nannte die Fraktion regelmäßige Überschüsse des Kreises von jährlich sechs Millionen Euro pro Jahr in den vergangenen sechs Jahren.
Onno Eckert, SPD-Landrat im Kreis Gotha (Archiv)
Landrat Eckert bezeichnete den Antrag dagegen als leichtfertig. Niedrigere Hebesätze hätten Auswirkungen auf die Handlungsfähigkeit des Kreises, die heute noch nicht absehbar seien, so der SPD-Politiker.
Kritik an Landrat: "Kein Handheber für Verwaltung"
Der Abstimmung war eine lange Debatte vorausgegangen. Nach fast zwei Stunden bat Landrat Eckert um eine Pause und forderte die Fraktionschefs zu einem Gespräch auf. Das dauerte zehn Minuten. Danach steckten die Fraktionsmitglieder von CDU/FDP die Köpfe zusammen. Doch der Kompromiss blieb aus.
CDU und FDP kritisieren, dass der Landrat mit den Fraktionen nicht im Vorfeld über den Haushalt und die geplante Erhöhung der Kreisumlage gesprochen habe. Er habe das erst getan, als der Änderungsantrag gestellt war. Man sei im Kreistag kein Handheber für die Verwaltung, kritisierten sie.
MDR (adi/oli/dst)