Ein Mann unter der Dusche

Thüringen Legionellen-Erkrankungen in Thüringen nehmen zu

Stand: 19.08.2024 10:05 Uhr

Sie sind eine unsichtbare Gefahr aus dem Wasserhahn oder der Dusche: Legionellen-Bakterien. In Thüringen ist die Zahl der Erkankungen und Todesfälle durch die Keime zuletzt gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) sieht dafür mehrere Ursachen.

Von MDR THÜRINGEN

In Thüringen hat die Zahl der Legionellen-Fälle zugenommen. Landesweit gab es nach Angaben des Gesundheitsministerium bis August 30 registrierte Fälle, im vorigen Jahr waren es im selben Zeitraum 21. Zudem sind in diesem Jahr bisher fünf Menschen nach einer Infektion mit den Bakterien gestorben. Das sind zwei mehr als im gesamten Jahr 2023.

Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien im Wasser. Die Erreger werden häufig durch zerstäubtes Wasser übertragen, etwa in Duschen, Whirlpools, durch Luftbefeuchter oder über Wasserhähne. Sie können grippeartige Beschwerden aber auch schwere Lungenentzündungen auslösen.

Mehr Legionellenfälle in Thüringen

RKI sieht mehrere Gründe

Das Robert Koch-Institut sieht mehrere mögliche Ursachen für die steigenden Fallzahlen. Zum einen könnte es sein, dass die Infektionen besser diagnostiziert werden. Auch die älter werdende Bevölkerung könnte ein Problem sein - und die Kombination von hohen Temperaturen und mehr Regen. Auch nach Urlaubsreisen vor allem nach Südeuropa treten Infektionen auf.

Wie Legionellen bekämpft werden können

Legionellen kommen in geringen Konzentrationen fast überall im Wasser vor. Ideale Wachstumsbedingungen finden sie bei Temperaturen zwischen 25 und 45 Grad. Bei Wassertemperaturen über 55 Grad wird das Wachstum der Bakterien nach Angaben des RKI wiederum gehemmt, bei mehr als 60 Grad sterben sie ab.

Um sich vor Legionellen zu schützen, empfiehlt das Ministerium, das Wasser in leerstehenden Wohnungen und Häusern sowie wenig benutzten Duschen und Waschbecken gelegentlich laufen zu lassen.

MDR (sth/cfr)