Thüringen Lego und Frieden: Helferinnen beantworten 5.200 Weihnachts-Wunschbriefe in Himmelsberg
In Himmelsberg im Kyffhäuserkreis ist wie jedes Jahr vor Weihnachten was los: Im Weihnachtsmannbüro beantworten zehn Helferinnen gut 5.200 Briefe mit Wünschen von Kindern. Aus Deutschland und der ganzen Welt.
Im einzigen Thüringer Weihnachtsmannbüro in Himmelsberg im Kyffhäuserkreis sind weniger Briefe als im Vorjahr angekommen. Wie Manuela Verges vom Heimatverein sagte, gab es in diesem Jahr 5.200 schriftliche Wünsche an den Weihnachtsmann. Vor einem Jahr waren es noch fast 6.000.
"Auf die Zahl kommt es nicht an", sagt Verges. "Hauptsache, die Kinder und Erwachsenen greifen zum Stift statt zum Handy". Eine Mailadresse hat das Weihnachtsmannbüro auch nach 28 Jahren nicht. Die Vorstellung, dass die zehn ehrenamtlichen Helferinnen alle an einem Laptop sitzen, Briefe lesen und beantworten, sei undenkbar.
Lego und Frieden stehen auf der Liste
Auf der Wunschliste steht oft Spielzeug wie Lego, ferngesteuerte Autos und Barbie-Puppen. Immer häufiger findet sich als Wunsch aber auch Frieden und Gesundheit. Auch mehr Zeit mit den Großeltern oder einen gemeinsamen Ausflug mit Verwandten nennen die Kinder.
Die Ehrenamtlichen bekommen auch immer wieder sehr persönliche Wünsche zu lesen. Beispielsweise hoffen manche Kinder, dass Oma und Opa sich nicht mehr so oft streiten, dass Mama es nicht so oft "mit dem Rücken" hat und Papa "nicht krank auf Arbeit geht".
Viele Briefe sind wunderbar gestaltet, mit ausgeschnittenen Bildern beklebt oder dekoriert.
Briefe aus 15 Ländern
Jedes zehnte Schreiben kam auch in diesem Jahr wieder aus dem Ausland: unter anderem aus der Türkei, Russland, den Philippinen, Hongkong, Ungarn, Frankreich, Slowenien oder Mexiko. Die meisten jedoch sind aus Deutschland und Thüringen.
Die ehrenamtlichen Weihnachtshelfer haben gut zu tun: bis zu 200 Briefe Zuletzt sind täglich eingetrudelt. Zum Tag der offenen Tür waren es alleine rekordverdächtige 230 Briefe. Ab 20. November haben sie fast jeden Wochentag zusammengesessen und insgesamt mehr als 200 Stunden mit dem Beantworten der Weihnachtspost verbracht. Mitarbeiterin Ramona Schattney berichtet, dass sie die Post auch mal mit nach Hause genommen haben, wenn die Zeit im Weihnachtsmannbüro mal nicht reichte.
Die Mühe zahlt sich aus: Die 5.224 Antworten werden pünktlich zum Fest die vielen Kinder und zahlreichen Stammkunden erreichen. Es könnten noch mehr sein, aber viele Briefe an den Weihnachtsmann sind ohne Absender.
Angenehmer Stress vor Weihnachten
Das Weihnachtsmannbüro arbeitet mittlerweile seit 28 Jahren. Für die Ehrenamtlichen bis heute ein angenehmer Stress mit unvergesslichen Momenten, sagt Heike Hennemann, die das erste Mal dabei ist.
Auf diese Weise die Vorfreude auf Weihnachten zu genießen und mit anderen zu teilen, sei einfach wunderschön. Dieses Mal gab es regelmäßig Überraschungen beim Brieföffnen. Neben einem Wunschzettel fanden die Ehrenamtlichen unter anderem Geldspenden, Briefmarken, Pralinenkästen, Teebeutel und Deko fürs Backhaus, das seit 1998 auch als Weihnachtsmannbüro genutzt wird. Auch deshalb blicken die Helferinnen sehr optimistisch ins nächste Jahr, wenn sich das Briefporto erhöht.
MDR (dst)