Mädchen sitzt mit den Händen vor ihrem Gesicht auf einem Bett

Thüringen Mehr Jugendliche in Thüringen sind depressiv

Stand: 31.12.2024 17:44 Uhr

Immer mehr Jugendliche in Thüringen leiden an Depressionen. Das zeigt eine Auswertung der Barmer-Krankenkasse. Demnach erhielten im vergangenen Jahr rund 9.000 junge Thüringer zwischen fünf und 24 Jahren eine entsprechende Diagnose.

Von MDR THÜRINGEN

Nach einer Auswertung der Barmer-Krankenkasse leiden immer mehr junge Menschen in Thüringen an Depressionen. Wie die Krankenkasse am Montag in Erfurt mitteilte, erhielten im vergangenen Jahr rund 9.000 junge Thüringer zwischen fünf und 24 Jahren eine entsprechende Diagnose. Im Jahr 2018 habe die Zahl noch bei 6.150 und damit rund 46 Prozent niedriger gelegen.

Der mit Abstand größte Zuwachs innerhalb eines Jahres sei während der Corona-Pandemie zwischen 2020 und 2021 festgestellt worden. In diesem Zeitraum sie die Zahl der Betroffenen jungen Menschen von etwa 7.000 auf 8.400 angestiegen.

Warnsignale früher erkennen

Die Landesgeschäftsführerin der Krankenkasse, Birgit Dziuk, bezeichnete die deutliche Zunahme an Depressionen in dieser Altersgruppe als besorgniserregend. Die Erkrankung habe viele Erscheinungsformen und werde nicht immer sofort erkannt.

Porträt der Landesgeschäftsführerin der BARMER Thüringen, Birgit Dziuk

Birgit Dziuk ist Landesgeschäftsführerin der Barmer Thüringen.

Gesundheitswissen rund um das Thema Depression müsse daher bereits Heranwachsenden leichter zugänglich gemacht werden, damit sie es auch im Alltag anwenden können. Würden Warnsignale frühzeitig erkannt, könnten Hilfsangebote eher genutzt und damit unnötiges Leid und chronische Verläufe vermieden werden, sagte Dziuk.

Wie aus der Auswertung der Krankenkasse hervorgeht, gingen vor allem Mädchen und junge Frauen mit Depressionen zum Arzt. In dieser Patientengruppe seien die Fallzahlen in Thüringen zwischen 2018 und 2023 von circa 4.000 auf knapp 6.400 Betroffene gestiegen. Das bedeute ein Plus von rund 60 Prozent. Bei Jungen und jungen Männern sei die Fallzahl um 30 Prozent von rund 2.000 auf 2.600 gestiegen, hieß es.

MDR (gh)