Thüringen Mehr Praxen auf dem Land: Landesärztekammer gibt Empfehlungen für Thüringer Krankenhausplan
Die Thüringer Ärzte fordern, dass medizinisches Personal gleichmäßig in Thüringen verteilt sein soll. Nicht mehr geben soll es demnach nach zwei Krankenhäuser in der Nähe mit gleichen, hochspezialisierten Behandlungen.
Die Landesärztekammer Thüringen hat Empfehlungen für den achten Krankenhausplan des Landes vorgestellt. Darin heißt es, alle Menschen in Thüringen müssten gleiche Chancen auf medizinische Hilfe im Notfall und im Krankenhaus haben - unabhängig vom Wohnort. Medizinisches Personal und Fachwissen müssten gleichmäßig verteilt sein.
Situation im Kreis Sonneberg extrem angespannt
Eine weitere Forderung sieht mehr Praxen und eine bessere stationäre Pflege im ländlichen Raum vor. Nicht mehr geben soll es den Empfehlungen nach zwei Krankenhäuser in der Nähe mit gleichen, hochspezialisierten Behandlungen.
Wie in einem Brennglas könnten gerade in Thüringen die Probleme teilweise nicht mehr funktionierender Gesundheitsstrukturen betrachtet werden, heißt es in dem Appell. So sei beispielsweise in der Region Sonneberg die Situation extrem angespannt, in der Fläche betrachtet hake es aber an allen Stellen.
Krankenhausplan im Juli verabscheidet
Die Thüringer Landesregierung hatte den achten Krankenhausplan bereits Anfang Juli dieses Jahres verabschiedet - allerdings nur als Orientierungsrahmen. Es müsse die Krankenhausreform des Bundes abgewartet werden, hieß es damals aus dem Gesundheitsministerium.
Am Donnerstag nun hat der Bundestag die Krankenhausreform beschlossen. Demnach sollen sich die Kliniken stärker spezialisieren und vor allem kleinere Krankenhäuser weniger Leistungen anbieten. Vorgesehen ist auch, das Vergütungssystem zu ändern, um den Kliniken den finanziellen Druck zu nehmen. Der Bundesrat muss dem Plan noch zustimmen.
MDR (dh/kk/jn)