Thüringen Kriminalpolizei: Neue Details zum Missbrauchsvorwurf im Kinderheim
Ein 38-jähriger Mitarbeiter eines Kinderheims in Ebeleben im Kyffhäuserkreis wird des sexuellen Missbrauchs verdächtigt. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft. Die Kriminalpolizei Nordhausen ermittelt.
Die Staatsanwaltschaft Mühlhausen hat weitere Details zum mutmaßlichen Kindesmissbrauch in einem Kinderheim in Ebeleben (Kyffhäuserkreis) bekanntgegeben. Wie der leitende Oberstaatsanwalt Ulf Dieter Walter MDR THÜRINGEN mitteilte, handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 38-jährigen Mann.
Opfer waren ausschließlich Jungen
Er war in der Jugendhilfestation Ebeleben im Kyffhäuserkreis angestellt. Er soll in den vergangenen zehn Jahren mehrere Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht haben. Bei den Opfern soll es sich ausschließlich um Jungen handeln. Zum Ausmaß und zu den Einzelheiten der Taten werde weiterhin ermittelt. Der 38-Jährige wurde bereits am 4. Juli festgenommen. Seit dem 5. Juli befindet er sich in Untersuchungshaft.
Der 38-jährige Tatverdächtige war in der Jugendhilfestation Ebeleben im Kyffhäuserkreis angestellt.
Laut Informationen von MDR THÜRINGEN könnte der Fall größere Ausmaße haben als bisher bekannt. Der mutmaßliche Täter soll seine Opfer demnach auch außerhalb des Kinderheims in Ebeleben gesucht haben. Laut Aussagen von Angehörigen soll er mindestens zwei Jungen in Sondershausen ebenfalls schwer sexuell missbraucht haben.
Kindeswohlgefährdungsmeldung im Jugendamt
Ein Sprecher des Landratsamtes des Kyffhäuserkreises sagte MDR THÜRINGEN, der Mann sei aufgeflogen, weil eine Kindeswohlgefährdungsmeldung im Jugendamt eingegangen war. Daraufhin hatten die Kinder- und Jugendpsychiatrie Nordhausen, der Kinderschutzdienst und die Heimaufsicht des Thüringer Jugendministeriums Anzeige bei der Kriminalpolizei gestellt.
Kinder in Obhut des Kinderschutzdienstes
Man habe außerdem umgehend für den Schutz der Kinder in der Jugendhilfestation Ebeleben gesorgt. Diese würden vom Kinderschutzdienst und Mitarbeitern der Einrichtung betreut. Derzeit werde der Fall mit dem freien Träger des Kinderheims, der Heimaufsicht des Landes und dem Jugendamt ausgewertet.
Der mutmaßliche Täter war in der Musik- und Jugendszene der Region aktiv. Er gilt in Sondershausen als gut vernetzt.
MDR (lou/jn)
