Thüringen Nach Ausschreitungen im Thüringen-Derby: Geldstrafen für Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Erfurt
Die Fußballvereine Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Erfurt müssen erhebliche Geldstrafen zahlen. Grund sind Ausschreitungen beim bislang letzten Thüringen-Derby. Die Polizei ermittelt wegen schweren Landfriedensbruchs und Betrugs.
Nach den Ausschreitungen beim Thüringen-Derby im März müssen die Fußballvereine Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Erfurt erhebliche Geldstrafen zahlen. RWE-Geschäftsführer Franz Gerber bestätigte MDR THÜRINGEN am Freitag, dass Erfurt vom Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) zu einer Strafe von rund 18.000 Euro verurteilt wurde.
Erfurt will Strafe akzeptieren - Jena wohl auch
Gerber sprach von einer schmerzhaften Strafe, die in der finanziell angespannten Situation "fürchterlich weh" tue. Das Geld sei im Etat nicht vorgesehen, sagte der Geschäftsführer. Der Verein werde die Strafe aber akzeptieren.
Der FC Carl Zeiss Jena bestätigte eine Strafe von rund 14.000 Euro. Der Verein tendiert nach eigenen Angaben dazu, die Strafe zu akzeptieren. Ein Drittel könnte in präventive Vorhaben investiert werden, um künftig Ausschreitungen zu verhindern. Zudem behält sich der Verein vor, die Strafe auf Täter umzulegen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Gera ermittelt aktuell die Polizei Jena zu den Vorfällen im Derby. Dabei geht es unter anderem um schweren Landfriedensbruch und Betrug. Über die Höhe der Strafen hatte die "Bild"-Zeitung zuerst berichtet.
Neonazi-Hooligans aus Thüringen und Bulgarien im Stadion
Bei dem Thüringen-Derby am 16. März hatten Anhänger von Rot-Weiß Erfurt Leuchtspuren in einen Block mit Jenaer Fans geschossen. Das Spiel wurde für etwa eine halbe Stunde unterbrochen und stand kurz vor dem Abbruch. Außerdem gelangten nach Informationen von MDR Investigativ Neonazi-Hooligans aus Thüringen und Bulgarien mit kopierten Tickets ins Stadion. Das Spiel gewann Jena mit 3:1.
Neuer Termin für Thüringen-Derby
Das nächste Thüringen-Derby wird am Mittwoch, dem 4. September, um 17 Uhr ausgetragen werden. Der Nordostdeutsche Fußballverband hatte ursprünglich den 1. September als Termin vorgesehen. Grund für die Verschiebung ist die Landtagswahl am 1. September.
Die Polizei muss an dem Tag bereits zahlreiche Großdemonstrationen absichern und kann nicht gleichzeitig auch das brisante Derby überwachen.
MDR (jn)
