Rathaus in Hirschberg

Thüringen Nach Stichwahl in Hirschberg: Gewählter Bürgermeister lehnt Amt ab

Stand: 19.06.2024 15:09 Uhr

Nach der Stichwahl in Hirschberg im Saale-Orla-Kreis hat der Gewinner Ronald Schricker die Wahl abgelehnt. Sowohl der Jobwechsel als auch die monatliche Aufwandsentschädigung bewogen ihn zu der Entscheidung. Nun muss erneut gewählt werden.

Von MDR THÜRINGEN

Der in Hirschberg (Saale-Orla-Kreis) gewählte Bürgermeister Ronald Schricker hat die Wahl abgelehnt. Der ausschlaggebende Grund für seine Entscheidung sei der notwendige Jobwechsel gewesen, sagte er MDR THÜRINGEN. Weil er in der Hirschberger Stadtverwaltung arbeitet, hätte er seinen Job für den Bürgermeisterposten kündigen müssen. In der einwöchigen Bedenkzeit nach der Stichwahl habe er nach eigenen Angaben aber keine neue Stelle gefunden.

Schricker gewann Stichwahl deutlich

Aber auch die monatliche Aufwandsentschädigung von rund 1.600 Euro brutto habe ihn zu seiner Entscheidung bewogen. Zumal, so Schricker, das Amt des Bürgermeisters zwar ehrenamtlich sei, aber Hirschberg eine eigene Stadtverwaltung mit 30 Mitarbeitern habe. Damit sei der Arbeitsaufwand genauso hoch wie bei einem hauptamtlichen Bürgermeister.

Ronald Schricker setzte sich in der Stichwahl mit 82,8 Prozent gegen den bisherigen stellvertretenden Bürgermeister Benjamin Lill durch. Beide Kandidaten standen im ersten Wahlgang nicht auf dem Stimmzettel, sondern wurden von den Hirschbergern vorgeschlagen.

Termin für Neuwahlen noch nicht klar

Wann es Neuwahlen geben wird und ob sich dann jemand zur Wahl stellt, steht laut Schricker noch nicht fest. Wahrscheinlich werde es aber erst im September so weit sein. Bis dahin führe die am Dienstag gewählte 1. Beigeordnete Patricia Duch als stellvertretende Bürgermeisterin die Geschäfte in Hirschberg.

Auch in Ingersleben im Landkreis Gotha nahm ein gewählter Ortschaftsbürgermeister nach seiner Wahl das Amt nicht an.

MDR (sr/jn)