Thüringen Neue Waffen für die Thüringer Polizei angekommen
Im Jahr 2015 verübten Islamisten einen Terroranschlag in Paris. Die Polizei in Thüringen wollte als Reaktion neue Waffen beschaffen. Doch das hat sich gezogen.
Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) übergab am Freitag die ersten sogenannten Mitteldistanzwaffen an Streifenwagen-Besatzungen der Polizeiinspektion Erfurt. Maier sagte, mit den neuen Gewehren könne die Thüringer Polizei besser in Gefahrensituationen agieren.
Die Erfahrung von Terroranschlägen etwa in Frankreich im Jahr 2015 hätten gezeigt, "dass wir leider so eine Waffe brauchen, um im Ernstfall Terroristen wirksam bekämpfen zu können". Mit den bisherigen Waffen der Polizei sei das nicht mehr möglich.
Mehr als sieben Millionen Euro Kosten
Laut Innenministerium wurden in dieser und in der vergangenen Woche insgesamt 1.079 Gewehre von dem belgischen Hersteller FN Herstal geliefert. Sie würden in den nächsten Wochen an alle Streifenwagen-Besatzungen ausgegeben, sagte Maier. Die Kosten für die Gewehre samt Zubehör und Munition belaufen sich nach seinen Angaben auf 7,4 Millionen Euro.
Auch der Thüringer Innenminister Georg Maier schaut sich die neuen Waffen ganz genau an.
Bei den neuen Waffen handelt es sich um halbautomatische Gewehre des Typs SCAR-SC. Sie hat eine Reichweite von bis zu 300 Metern und eine Kaliber von 7,62 Millimetern. Der belgische Hersteller FN Herstal hatte sich in einer europaweiten Ausschreibung als Lieferant durchgesetzt.
Ursprünglich Lieferung schon vor einem Jahr geplant
Der Weg zu den neuen Waffen war teils steinig: Eine Ausschreibung habe etwa gestoppt und neu gestartet werden müssen. Auch der logistische Aufwand, um alle Streifenwagen und Waffenschränke an das neue Modell anzupassen, habe zu Verzögerungen geführt, hieß es.
Wegen des Krieges in der Ukraine könnten Waffenhersteller derzeit nicht mehr so schnell liefern. Infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine haben viele Nato-Länder mit der Aufrüstung ihrer Armeen begonnen und umfangreiche Aufträge an Waffenhersteller in Europa und den USA vergeben.
MDR (dr/gh)