Das Krankenhaus von Regiomed in Neuhaus am Rennweg.

Thüringen Neuhaus: Notaufnahme des Krankenhauses arbeitet nur noch tagsüber

Stand: 01.11.2024 17:44 Uhr

Im Dezember soll die Klinik in Neuhaus am Rennweg im Kreis Sonneberg geschlossen werden. Ab sofort arbeitet die Notaufnahme bereits nur noch am Tag.

Von MDR THÜRINGEN

Die Notaufnahme am Klinikum in Neuhaus am Rennweg im Landkreis Sonneberg ist ab sofort nur noch von 7 bis 19 Uhr besetzt. Zum 6. Dezember werde sie komplett geschlossen, sagte ein Sprecher des Landratsamtes. Akute Notfälle übernimmt dann das Krankenhaus in Sonneberg.

Nachdem die Schließung öffentlich geworden ist, gab es mehrmals Demonstrationen von Hunderten Menschen aus der Region.

Verband prüft Anpassung der Kapazitäten

Im Rettungsdienstzweckverband Südwestthüringen werde geprüft, ob weitere Rettungswagen hinzukommen oder die Wache erweitert werden muss. Vom Rettungsdienstzweckverband selbst gab es trotz mehrfacher Anfrage keine Informationen. In Neuhaus gibt es aktuell eine Wache mit einem Rettungswagen und zwei Krankentransport-Wagen. Bei Notfällen fährt der Rettungsdienst neben Sonneberg auch die Notaufnahmen der Krankenhäuser Hildburghausen, Saalfeld und Suhl an.

Versorgung im Sonneberger Krankenhaus

Zum 1. November hat der Landkreis Sonneberg die Trägerschaft für die Häuser des insolventen Krankenhauskonzern Regiomed übernommen. Das Krankenhaus in Neuhaus am Rennweg wird im Dezember geschlossen. Die 60 stationären Betten fallen dann weg. Sie waren zu etwas mehr als der Hälfte dauerhaft belegt. Etwa die Hälfte der Patienten soll künftig im Sonneberger Krankenhaus versorgt werden. Hier soll die Zahl der Betten unverändert bleiben. Ein Teil der Patienten wird aber auch an andere Krankenhäuser abwandern, zumeist nach Saalfeld.

Das Krankenhaus in Neuhaus am Rennweg soll ein ambulantes Gesundheitszentrum mit mehreren Arztpraxen werden. Dabei geht es vor allem um allgemeinmedizinische Dienste. 

Klinikkonzern Sana übernimmt bayerische Regiomed-Standorte

Der Klinikkonzern Sana übernimmt ab November die sich in Insolvenz befindlichen bayerischen Regiomed-Standorte. Möglich mache dies ein Beschluss des Amtsgerichts zur Beendigung des Insolvenzverfahrens, teilte ein Sprecher der Sana Kliniken AG mit. Zuvor hatten bereits der Gläubigerausschuss von Regiomed und die beteiligten bayerischen Kommunen ihr Einverständnis gegeben.

Neben den drei Kliniken in Coburg, Lichtenfels und Neustadt in Oberfranken übernimmt Sana den Angaben zufolge mehrere Medizinische Versorgungszentren (MVZ), die Medical School sowie die Zentralverwaltung mit insgesamt 3.200 Mitarbeitenden. Beschäftigte in der Speisenversorgung und Reinigung wechseln ebenso.

Sana hat Ende Oktober auch die defizitären Krankenhäuser in Wurzen und Grimma im Landkreis Leipzig übernommen. Der Landkreis als vorheriger Eigentümer behält zehn Prozent der Anteile.

MDR (bee/co)