Thüringen Tiefbauarbeiten für Südlink-Stromtrasse in Thüringen: Multimillionen-Aufträge vergeben
Die Vorbereitungen für das Stromtrassen-Großprojekt Südlink schreiten voran: Für die Tiefbauarbeiten wurden zwei Bauunternehmen gefunden. Beide Aufträge haben ein Volumen von jeweils mehreren 100 Millionen Euro. Der Stromnetbetreiber und Auftraggeber TransnetBW spricht von einem "Meileinstein".
Für das Stromtrassen-Großprojekt Südlink sind jetzt die Tiefbauarbeiten für den Thüringer Abschnitt vergeben worden. Nach Angaben des Unternehmens TransnetBW wird das Bauunternehmen Strabag die 35 Kilometer lange Strecke von Sallmannshausen im Wartburgkreis bis Breitungen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen übernehmen.
Wie hier in Diepholz in Niedersachsen werden ab 2025 auch in West- und Südthüringen die Kabel für die Stromtrasse Südlink verlegt. (Archivbild)
Der Zuschlag für die rund 41 Kilometer von dort bis hinter die Landesgrenze zu Bayern bei Eußenhausen ging an die Firmengruppe Max Bögl. Beide Aufträge haben den Angaben nach ein Volumen von jeweils mehreren 100 Millionen Euro.
Baustart voraussichtlich im ersten Halbjahr 2025
Die Vergabe sei ein Meilenstein für den Bau von Südlink in Thüringen, sagte der zuständige Teilprojektleiter von TransnetBW, Ekkehard Maxeiner. Mit dem Planfeststellungsbeschluss, also der Genehmigung, rechnet das Unternehmen im zweiten Quartal kommenden Jahres. Dann sollten die Bauunternehmen gleich starten.
Zunächst werden Leerrohre in die Gräben verlegt, die anschließend wieder verfüllt werden. Erst später werden die 525-Kilovolt-Erdkabel eingezogen. Zu den Tiefbauarbeiten gehört auch, dass schwierige Passagen unterbohrt und Zufahrtsstraßen angelegt werden.
Thüringer Südlink-Teil war lange umstritten
Die rund 700 Kilometer lange Gleichstromtrasse Südlink ist eines der größten Infrastrukturvorhaben der Energiewende. Sie soll ab Ende 2028 Windenergie aus Norddeutschland nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren.
Die Trassenführung durch Thüringen war umstritten. Die Landesregierung hatte vergeblich versucht, sie zu verhindern. Auch Meininger Landrätin Peggy Greiser (parteilos) warf dem Netzbetreiber TransnetBW wegen zusätzlicher Waldrodungen Wortbruch zum Bau der Trasse vor.
In Ostthüringen sind die Erdarbeiten für die Leitungen der Stromtrasse Südostlink bereits gestartet. So wird im Saale-Holzland-Kreis tonnenweise Erde bewegt, um danach Schutzrohre zu verlegen.
MDR (rub/jw)