Thüringen Was ist eine Brombeer-Koalition?
Die Brombeere ist Namensgeberin einer Koalition, die es deutschlandweit erstmals in Thüringen gibt. Doch was ist das für ein Bündnis? Welche Parteien sind beteiligt? Und was sind die Gründe, dass ausgerechnet eine Beere für den Namen Pate stand?
In der Thüringer Landespolitik gibt es eine deutschlandweite Premiere. Das neue Regierungsbündnis unter CDU-Ministerpräsident Mario Voigt ist erstmals eine Brombeer-Koalition aus CDU, BSW und SPD.
Beere statt Flaggen
Doch warum nennt sich dieses Bündnis ausgerechnet nach einer Beere? Bisher wurden Koalitionen, also Bündnisse verschiedener Parteien etwa nach Flaggen bestimmter Länder wie Kenia (CDU, Grüne und SPD) oder Jamaika (CDU, Grüne, FDP) genannt oder nach Verkehrsregeleinrichtungen wie der Ampel (SPD, Grüne, FDP). Dabei stehen die Farben immer für eine Partei: Schwarz für CDU, Rot für SPD oder - etwas dunkler - für die Linke, Grün für Grüne, Gelb für FDP. Blau ist die Farbe der AfD, die jedoch an noch keiner Regierung beteiligt gewesen ist. Das BSW hat die Farbe Lila.
Parteienforscher begründet wohl Namen der Brombeer-Koalition
Doch warum jetzt Brombeere? Ende August schrieb wohl erstmals der Parteienforscher Karl-Rudolf Korte einen Gastbeitrag in der Wochenzeitung "Zeit" und mutmaßte in der Überschrift: "Vielleicht wird's ja eine Brombeer-Koalition." Höchstwahrscheinlich war das die Geburtsstunde des Begriffs. Die Farben der Parteien (Rot, Lila, Schwarz) beziehen sich auf die Frucht in ihren unterschiedlichen Reifegraden.
Spätestens seit der Thüringer Landtagswahl am 1. September 2024 hat sich der Begriff als Bezeichnung für eine mögliche Regierung aus CDU, BSW und SPD etabliert.
Die Brombeer-Koalition hat dabei in Thüringen mit 44 von 88 Landtagsabgeordneten in Thüringen keine eigene Mehrheit und ist damit auf mindestens eine Stimme aus den beiden Oppositionsparteien Linkspartei oder AfD angewiesen. Mit der AfD hat Ministerpräsident Voigt eine Zusammenarbeit ausgeschlossen und mit der Linken ein Gesprächsformat verabredet.
MDR (rom)