Thüringen Zahl kaum gesunken: 6.000 Mal wurde Thüringern der Strom abgestellt
Immer wieder können Haushalte in Thüringen ihre Energierechnung nicht bezahlen. Eine Stromsperre wird aber nicht plötzlich verhängt - zuvor wird mehrfach gemahnt.
Die Zahl der Stromsperren in Thüringen ist im vergangenen Jahr kaum gesunken. In rund 6.000 Fällen kappten Versorger den Strom, wenn Zahlungen trotz mehrfacher Mahnung ausgeblieben waren. Das waren 63 Fälle weniger als im Jahr zuvor.
Bundesweit liegt Thüringen damit im Durchschnitt. Im Nachbarland Sachsen war der Rückgang überdurchschnittlich hoch - von 14.000 auf etwa 11.000.
Vor Stromsperre mehrere Mahnungen nötig
Wenn es zu einer Stromsperre kommt, sind die Haushalte zuvor mehrmals ermahnt worden. Es gebe aber immer die Möglichkeit, mit dem Versorger eine Ratenzahlung oder einen Aufschub zu vereinbaren, heißt es von der Verbraucherzentrale Thüringen. Auch der Versorger habe daran ein Interesse. Oft aber haben die Betroffenen auch in anderen Bereichen Schulden angehäuft.
Problematisch seien deshalb die chronisch unterbesetzten Schuldnerberatungen in Thüringen, die in solchen Fällen - neben der Verbraucherzentrale - helfen könnten. Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege hatte jüngst bemängelt, die Hürden für den Thüringer Härtefallfonds, der solche Fälle eigentlich verhindern soll, seien zu hoch.
2023: Mehr als 200.000 Stromsperren in Deutschland
Die Netzbetreiber meldeten in Deutschland für das Jahr 2023 den Daten zufolge bundesweit 204.441 Stromsperren - das waren etwa 4.000 weniger als im Vorjahr. Zugleich stieg die Zahl der gemeldeten Gassperren von 22.987 (im Jahr 2022) auf 28.059 (im Jahr 2023).
Was Menschen tun können, wenn sie die Gas- und Stromrechnung nicht mehr bezahlen können, lesen Sie hier.
MDR (gir/rom)