Studie des RKI Wohl 4500 Tote durch Hitze
In diesem Sommer sind nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts etwa 4500 Menschen infolge von Hitze in Deutschland gestorben. Besonders betroffen waren demnach der Westen und der Süden des Landes.
Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts sind in diesem Sommer rund 4500 Menschen an Hitze gestorben. Die Todesursachen seien vielfältig und reichten von Hitzschlag bis zu komplexeren Konstellationen, etwa bei vorerkrankten Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen oder Lungenkrankheiten. Eine genaue Zahl der Toten zu erfassen sei deshalb schwierig.
Für die Berechnung haben die Studien-Autoren die offiziellen Sterbefallzahlen genutzt und davon die an das RKI gemeldeten Covid-19-Todesfälle abgezogen. Diese Daten wurden dann vereinfacht ausgedrückt in ein Modell mit Temperaturdaten gegeben, so dass sie die Zahl der Hitzetoten schätzen konnten. Um die regionale Verteilung der Todesfälle besser erfassen zu können, haben die Wissenschaftler Deutschland zusätzlich in vier Zonen eingeteilt.
Im Westen starben am meisten
Mit etwa 2000 Hitzetodesfällen war der Westen (NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) am stärksten betroffen, gefolgt vom Süden (Bayern, Baden-Württemberg) mit 1400 Fällen. Die meisten Hitzewochen verzeichnete aber nicht die westliche Region, sondern der Süden. Eine ähnliche Verteilung war auch früher schon beobachtet worden. Die Autoren vermuten, dass die Hitzeadaption im Süden besser ist, wo die Sommer auch in der Vergangenheit schon heißer waren.
Mit 4500 Todesfällen bewegte sich das Jahr 2022 auf einem ähnlichen Niveau wie die Jahre 2015, 2019 und 2020, hieß es. Im Vergleich mit dem langjährigen Durchschnitt sei der Sommer 2022 der sonnigste und viertwärmste seit Aufzeichnungsbeginn gewesen. In diesem Jahr habe es viele Hitzewochen gegeben, vergleichbar mit dem Rekordsommer 2018. "Es ist davon auszugehen, dass es durch den Klimawandel auch in Zukunft vermehrt zu Perioden extremer Hitze in Deutschland kommen wird, die weitreichende gesundheitliche Risiken mit sich bringen können", schreiben die Autoren weiter.